UBC/SCM Baskets verabschieden sich mit Kantersieg aus der Hauptrunde
27. März 2017U 12-1 dominiert Recklinghausen erneut
28. März 2017Meister werden die WWU Baskets Münster in diesem Jahr wieder nicht. Das steht seit Samstag fest. Der achte Sieg in Serie, gegen Schlusslicht TSVE Bielefeld, änderte daran nichts. Beim 97:71 zeigte das Team aber wieder eine Top-Leistung. – Von Thomas Austermann, Westfälische Nachrichten
Mit viel Feingefühl trösteten die Zuschauer in der Uni-Halle die WWU Baskets Münster während des mühelosen 97:71 (57:36) gegen das permanent überforderte Erstregionalliga-Schlusslicht TSVE Bielefeld. Sieben Minuten vor Schluss plauderte der Hallensprecher den Sieg der nun aufsteigenden Schwelmer in Düsseldorf aus – und nach der endgültigen Meisterschaftsentscheidung gegen die Uni-Combo feierten deren Anhänger die Auswahl mit lauten „Münster“-Rufen.
Der Dritte reist am Samstag zum Händeschütteln zum Champion. Der Saison-Kehraus soll dort zu einer einzigen Party ausarten. Und Trainer Philipp Kappenstein schickte vorab Grüße an den Souverän dieser Spielzeit: „Wir gratulieren dem verdienten Meister.“ An dessen Konstanz und Qualität reichten die Baskets auf Strecke gesehen nicht heran – Münster will sich in den Pokalfinals am 7. und 8. April gegen die Hertener Löwen den Abschluss versüßen. Und alle intakten Kräfte dafür mobilisieren. Aufbauspieler Anselm Hartmann trainiert in der kommenden Woche wieder. Ob Center Kai Hänig außen vor bleibt, ist noch offen.
Gegen Bielefeld war der WWU-Kader so dünn besetzt wie nie zuvor. Auch die zuletzt hochgerückten „Aushilfen“ Nico Funk und Guido Narendorf fehlten, weil sie für die Zweite spielten. Mit größter Seriösität und angeführt von Gerrell Martin im Aufbau zogen die Baskets direkt eine dicke Trennlinie zwischen sich und dem individuell unterlegenen Letzten, der alleine im Bewegungstalent Omar Zemhoute einen ernst zu nehmenden Akteur aufbot. 34:17 ging das erste Viertel aus. Da gab es keine Fragen mehr.
Während der von einer Kapselverletzung am Daumen gehandicapte US-Boy Martin mit gleich 15 blitzsauberen Direktanspielen zum Korberfolg Regie führte und gut abschloss, avancierte der am Ball so überaus elegante Marley Jean-Louis zum Wurf-König. Wenn der ehemalige Berliner seine Lockerheit findet, besticht er in Reihenfolge mit einer frappierenden Coolness. Zehn von 14 Würfen saßen, 33 Punkte standen am Ende zu Buche.
Solche Spiele in derlei Besetzung sind immer eine gute Chance für die Jungs aus der zweiten Reihe. Eigentlich. Aber die jetzt dazu Aufgerufenen schlugen die durch viel Spielzeit ausgesprochene Einladung mehr oder minder aus. Auch deshalb sank die WWU-Verve deutlich ab. „Wir haben den Gegner angesichts dessen, was wir aufbieten konnten, insgesamt gesehen aus der Halle gefegt“, nahm Kappenstein den Niveau-Abfall hin. „Die Spannung wird zum Pokalfinale hochbleiben“, ist er ganz sicher.
Punkte WWU Baskets: Jean-Louis (33/5 Dreier), Martin (22/2), J. König (15/2), Padberg (11), Husmann (7/1), A. König (3), Kosel, Kunel, Woltering (je 2).