Zwei UBC-Talente im Fokus von WBV und DBB
18. Januar 2017UBC/SCM Baskets Münsterland empfangen Junior Löwen Braunschweig
20. Januar 2017UBC-Sportwart Christoph Schneider ist mehr als 20 Jahre im Basketball aktiv, seit 15 Jahren coacht er das Uniteam bestehend aus Spielern des UBC Münster und der WWU Baskets Münster und führte sie insgesamt zehn Mal auf Treppchen bei den Hochschulmeisterschaften. 2016 gelangt dem Team die Meisterschaft. Während der 38. Hochschulsportschau wurde Christoph Schneider von Prorektorin Dr. Marianne Ravenstein mit dem „Ehrenpreis des Rektorats für die beste sportliche Leistung 2016″ ausgezeichnet.
Christoph, herzlichen Glückwunsch!! Was bedeutet dieser Preis für dich?
Christoph Schneider: Es freut und es ehrt mich natürlich, dass dieses Engagement so wahrgenommen wird. Vielen Dank an die Verantwortlichen, die mich für würdig befunden haben, und natürlich an das Wahnsinnsspielerteam. Eigentlich habe ich es bis heute noch gar nicht so realisiert, wofür ich geehrt wurde, es ist alles so überraschend. Die Arbeit der vergangenen 15 Jahre war in der Tat erfolgreich, wenn man es nüchtern betrachtet. Bisher habe ich mir nie wirklich Gedanken dazu gemacht, die Jahre sind so schnell vergangen. Durch die vielen zweiten und dritten Plätze gab es ja auch viele frustrierende Erlebnisse. Denn irgendwie zählt ja doch immer nur die Meisterschaft. Dabei sind wir vom HSP aus Münster in der Tat so erfolgreich, wie keine andere Universität in unserem Bereich Herren-Basketball. Über den langen Zeitraum gesehen, ist es dann schon eine beachtliche Konstanz, die mir so erst jetzt richtig bewusst geworden ist.
Wie hat alles angefangen? Hast du das Uniteam damals aufgebaut oder übernommen?
Christoph Schneider: Ich bin im Jahr 2002 unter dem damaligen Trainer der 1. UBC-Herren Dusko Milic ins Team gekommen. Ich habe einige Jahre zuvor selbst mitgespielt und dann im Bereich Organisation/Obmann und als Co-Trainer begonnen. Ich war ja schon beim UBC Münster Sportwart. Tim Seulen vom HSP, der auch noch heute für den Bereich zuständig ist, hat damals gefragt, ob ich betreuen und helfen möchte. Und dann hat sich das so ergeben. 2003 wurden wir dann unter Joachim Hüffmeier zum ersten Mal Deutscher Hochschulmeister. Ihm stand ich als Co-Trainer zur Seite und habe mich um die Organisation der Mannschaft gekümmert. Danach war ich Obmann, Trainer und Coach. Das wurde dann 2011 – wieder in Zusammenarbeit mit dem damaligen Trainer der 1. Herren, Götz Rohdewald, in Tübingen mit der zweiten Meisterschaft belohnt, wobei ich wieder Co-Trainer war. Danach trug ich, bedingt durch die vermehrte Trainertätigkeit beim UBC und der 1. Herren als Co-Trainer, wieder alleine die Verantwortung.
Hast du selbst auch mitgespielt?
Christoph Schneider: Ja, ich glaube von 1999 bis 2002, allerdings mit mäßigem Erfolg.
Wie kommt ihr an guten Nachwuchs für das Uniteam?
Christoph Schneider: Durch meine Doppelfunktion als UBCler und HSPler habe ich natürlich einen guten Überblick über die aktiven Basketballer in Münster und an der Uni/FH, daher kann ich schon gezielt jedes Jahr Spieler ansprechen aber mittlerweile wissen die Spieler auch, an wen sie sich wenden müssen. Wir haben ja mittlerweile auch einen guten Ruf an der Uni und in Münster. Alleine bei den WWU Baskets Münster spielen derzeit acht Studenten, die den Kern bilden, und den Rest der Spieler kennt man eigentlich. Die WWU ist ja auch Universität des Spitzensports und zieht immer gute Spieler zum Studium nach Münster. Das ist eine Win-win-Situation. Der UBC Münster profitiert davon, aber eben auch das Uniteam, wie man an den vielen oberen Platzierungen erkennt.
Welches waren die größten Erfolge des Teams?
Christoph Schneider: Sicher die drei Meisterschaften 2003, 2012 und 2016 sowie die EUSA-Games 2012. Für mich persönlich aber definitiv die Meisterschaft 2016. Zudem freut es mich besonders, dass wir den Kern des Teams über die Jahre zusammenhalten und stetig qualitativ steigern konnten. Wir haben eine eigene Identität entwickelt.
Was zeichnet guten Basketball heute aus?
Christoph Schneider: Der Sport ist wesentlich schneller und athletischer als früher sowie auch taktisch einfach viel anspruchsvoller. Das merken wir bei unserem Team, denn wir können als eingespielte Mannschaft bei der DHM auf die Team- und Spielerfahrung zurückgreifen.
Wie hat sich die Situation für Uniteams in den 15 Jahren verändert?
Christoph Schneider: Die Uni bzw. der Hochschulsport hat uns von Beginn an sehr gut unterstützt und diese Unterstützung ausgebaut. Sie hilft, wo sie nur kann. War es früher häufig nur so ein Treffen zu den Spielen selbst, so gibt es mittlerweile zwei Monaten Vorbereitung und zwei Trainingseinheiten die Woche sowie Vorbereitungsspiele, Trikots, Kostenübernahmen, Freistellungen von Seminaren/Vorlesungen etc. Einfach nur top! Das geben wir halt auch gerne zurück. Das ist so bei vielen anderen Universitäten einfach nicht der Fall. Die guten Voraussetzungen ermöglichen uns diese konstant guten Ergebnisse.
Hochschulmeister 2016 – was kann jetzt noch kommen? Welches Ziel willst du mit dem Team noch erreichen?
Christoph Schneider: 2017 bei der DHM-Endrunde, die am 1. und 2. Juli 2017 in Münster stattfindet, natürlich wieder ganz oben stehen. Ich denke, wir treten immer an, um zu gewinnen, nicht nur mitzuspielen. Und wie gut sich eine Meisterschaft anfühlt, haben wir dieses Jahr gemerkt. Zudem wollen wir uns für die EUSA-Games, eine Art studentische Olympische Spiele mit über 2000 Athleten aus ganz Europa, im nächsten Jahr qualifizieren. 2012 waren wir in Spanien bei den EUSA-Games und das ist einfach phänomenal. Zudem wollen wir dieses Jahr bei der EM in Ungarn natürlich einen besseren Platz als die zuvor 8. Plätze erreichen. Das Niveau ist da immer sehr hoch, aber ich denke, wir sind dieses Jahr auch so gut wie nie zuvor aufgestellt.
Vielen Dank für das Gespräch!
Interview: Gunda Klöpping