(lh) Am Samstag mussten die 2. Herren beim Tabellenführer ETB Miners in Essen ran. Dabei gab es die erwartete Niederlage, die allerdings überdeutlich hoch ausfiel.

Die Vorzeichen, bei der Spitzenmannschaft aus Essen etwas zu reißen waren eigentlich alles andere als schlecht. Essen verlor nämlich ihr vorheriges Spiel gegen Salzkotten und musste außerdem auf ihren startenden Center und Point Guard verzichten. Somit spielten sie nur mit 8 Spielern, was aber auch laut Coach Atilla Göknil nicht zwingend zum Nachteil wurde: „Natürlich ist eine Mannschaft mit 8 Leuten, die richtig heiß sind, auch erstmal gefährlicher aber wenn man ihnen früh den Zahn ziehen kann wird es ein langes Spiel für sie. Leider haben wir aber nichts gemacht von dem, was wir umsetzen wollten. Wir waren nicht schnell und ohne Selbstvertrauen in der Offensive und dazu haben wir bodenlos schlecht verteidigt.“

Auch wenn es nach der ersten Halbzeit noch nicht so schlecht aussah und der Rückstand mit 42:61 noch akzeptabel war, lief es für die Münsteraner nach der Pause absolut nicht besser, sondern sie kassierten direkt nach Wiederanpfiff 3 Körbe und verloren das dritte Viertel mit 9:38. Somit war das Spiel bereits abgeschlossen und im vierten Viertel konnte Atilla Göknil die NBBL-Spieler im Hinblick auf ihr Spiel am nächsten Tag schonen und es die älteren Spieler zu Ende bringen lassen. Von diesen älteren Spielern war Andrej König der einzige, der mit 14 Punkten annähernd ins Spiel fand, während Göknil die NBBL-Spieler ein wenig in Schutz nimmt: „Viele waren mit dem Kopf vielleicht zu sehr bei dem NBBL-Spiel, welches auch die größere Baustelle ist und für uns wichtiger war. Einen Sieg gegen Essen plant man nicht ein, während das NBBL-Spiel gegen Leverkusen sehr wichtig war.“

Dabei spielte man auch gegen eine Mannschaft, die nicht umsonst an der Tabellenspitze steht. Essen hatte zwar weniger Würfe aus dem Feld (70 gegen 79 von Münster), aber traf 67% dieser Würfe bei 50% von der Dreierlinie und 39 erhaltenen Freiwürfen. „Wir müssen es trotzdem auf unsere eigene Kappe nehmen, wir haben ihnen teilweise Trainingswürfe erlaubt“, kommentierte Göknil. Seine Mannschaft hatte zwar mehr Offensivrebounds, doch in Sachen Assists war ebenfalls Essen deutlich führend (23:9). Insgesamt kam dabei ein mehr als deutlicher Endstand von 131:70 für Essen heraus.

„Das Ergebnis sagt alles. Es war eine schwache Vorstellung von uns mit einer sehr schwachen Defense. Wir haben Essen machen lassen, was sie wollen, vor allem gegen die beiden Amerikaner“, so konnten Bryant Ca Juan Allen und Justin Charles Andrew zusammengenommen 60 Punkte erzielen und dabei mindestens je 75% ihrer Würfe aus dem Feld treffen. „Es war mehr ein begleitetes Wurftraining. Da müssen wir in der 1-gegen-1 Verteidigung besser werden“, erkannte Atilla Göknil, der das Ergebnis dennoch nicht zu hoch wertet: „Natürlich möchte man nicht mit 61 Punkten verlieren, aber am Ende des Tages macht es von der sportlichen Komponente keinen riesigen Unterschied, ob man mit 2 oder 61 verliert. Ob man sich so verkaufen muss, müssen wir unter der Woche nochmal ein bisschen aufarbeiten.“

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Foto: Giuseppe Vedda