Begeisterung und Gänsehautgefühl: WWU Baskets besiegen Köln
3. Oktober 2021Mit 10 Spielern zu 150 Punkten
4. Oktober 2021(ts) Noch lange nach Spielende war in den Reihen der WWU Baskets das großartige Zusammenspiel von Mannschaft und Publikum nach langer Abstinenz das Gesprächsthema. „Wir haben uns gegenseitig begeistert“, sagte Kapitän Thomas Reuter zum 93:68-(42:40)-Erfolg gegen die RheinStars Köln (zum Spielbericht).
WWUBASKETS.MS fasst die Aussagen von Headcoach Björn Harmsen, Thomas Reuter und Cosmo Grühn zusammen.
Zum Spielverlauf
WWU-Baskets-Coach Björn Harmsen: „Die Jungs haben sich viel Druck selbst gemacht und die freie Würfe sind nicht reingefallen. Normalerweise erwarte ich dann aber, dass sie richtig in der Verteidigung ackern und das haben sie auch so ein bisschen vergessen. Und dann waren wir defensiv nicht aggressiv und haben offensiv die Würfe nicht getroffen. Das hat uns natürlich weh getan. Natürlich hat man gemerkt, dass uns Jasper fehlte im Aufbau. Ryan hat bis jetzt noch nicht wirklich Aufbau gespielt. Oli hat sich auch zu viel Druck gemacht, er hatte ein super letztes Spiel gemacht. Wir haben zwei verschiedene Verteidigungen. Eine sehr aggressive, mit der hatten wir heute ein bisschen Probleme, weil wir natürlich nicht die ganz tiefe Rotation hatten, die wir sonst haben. Und weil wir einfach so mittelaggressiv waren. Wir haben dann immer die starke Hand den Kölnern gegeben, insbesondere Golson.
Wir haben dann bisschen umgestellt defensiv, auch mit mehr Größe gespielt und mehr passiv, so eine switchende Mannverteidigung, ähnlich wie Zone, aber als Mannverteidigung. Das war für sie dann deutlich schwerer. Man darf nicht vergessen, Andrew und Ryan haben beide anderthalb Jahre kein richtiges Spiel gehabt. Andrew hat zwar bei der BG Göttingen in der BBL-Mannschaft trainiert, aber richtig lange gespielt hat er nicht. Bei beiden weiß ich was sie können. Sie brauchen aber auch Zeit, um wieder in den Spielrhythmus zu finden. Jeder hat versucht zu kämpfen. Wenn Du dann irgendwann so einen Rhythmus findest, dann läuft es auch für alle. Dann fallen die Würfe rein, dann kämpfen alle. Dann haben alle auch natürlich weniger Zweifel, auch an sich selbst. Das ist ja das Schöne an dem Teamsport. Wenn es dann so bricht, dann läuft es einfach.“
Cosmo Grühn: „Wir sind mit mehr Intensität in der Defense im dritten Viertel rausgekommen, haben deren besten Spieler Golson ein bisschen besser in den Griff bekommen. Wir haben das Spiel über Defense definiert. Sobald wir das hinkriegen, läuft auch die Offense wieder besser. Die Offense lief am Ende gut.“
Zur Rückkehr der Fans und Atmosphäre
WWU-Baskets-Coach Björn Harmsen: „Es war großartig. Ich habe ja auch anderthalb Jahre kein Spiel gecoacht. Deswegen war das auch großartig für mich. Ich habe ja in der Corona-Zeit gar nicht gearbeitet. Ryan und ich haben da wieder angeknüpft, wo wir aufgehört haben, mit Zuschauern. Das war schön. Ich wusste auch, dass die Stimmung hier toll ist. Vor allen Dingen ist sie positiv. Das finde ich, ist großartig. Familien sind da, Kinder sind da. Die haben Freude daran. Und so muss es auch sein. Das hat mir total Spaß gemacht.“
Thomas Reuter: „Wieder vor Zuschauern, das war der absolute Hammer heute. Wir haben uns ganz lange auf dieses Heimspiel auch gefreut. Jetzt war der Moment einfach da, nach einem Jahr, wo man vor leeren Rängen gespielt hat und auch wusste, wie das in Münster war und das nicht so miterleben konnte. Heute war dieser Tag, wo man das in vollen Zügen genießen konnte. Das haben wir uns vor dem Spiel auch gesagt. Am Anfang war ein bisschen die Nervösität vielleicht noch dabei. Und als dann aber irgendwann dann die ersten Würfe fielen, wir in den Rhythmus gekommen sind, da konnte es dann jeder voll und ganz genießen. Ich habe auch in die Ränge geschaut, irgendwann ist dann auch der Funke übergesprungen. Wir haben uns gegenseitig begeistert, würde ich sagen. Für uns war das echt top, diese Stimmung zu hören. Das pusht einen, immer mehr zu machen, immer weiter zu machen, noch mehr Energie zu geben, noch mehr Hustle-Plays und vor allem auch Teamspiel zu zeigen. Wie die Fans sich für unsere jungen Spieler gefreut haben, total super. Pauls Freiwurf, was für eine Erfahrung für ihn.“
Cosmo Grühn: „Jetzt gerade erinnert man sich nur an die zweite Halbzeit, diese unfassbare Euphorie, die man während des Spiels gefühlt hat. Wieder mit Fans nach einem Jahr. Die Fans waren unglaublich. Tommy und ich sind gerade noch durch den Kabinengang gegangen, wir haben beide vor Freude geschrien. Das war geil.“
Zum Heimspiel am kommenden Sonntag
Thomas Reuter: „Wir kennen Hamburg aus dem letzten Jahr. Es wird ein ähnliches Spiel, auch eine Mannschaft, wo alles so irgendwie auf den Point Guard fokkussiert ist. Wahrscheinlich werden wir ähnlich dagegen vorgehen und hoffentlich mit dem gleich Resultat.“