WWU Baskets gewinnen auch Spiel zwei der Aufstiegsrunde
2. April 2021Sonntag: Finale um den Gruppensieg beim BBC Coburg
3. April 2021(ts) Mit dem 83:70-Erfolg über die TKS 49ers im zweiten Gruppenspiel der Aufstiegsrunde in den Playoffs der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB (zum Spielbericht), schafften sich die WWU Baskets eine glänzende Ausgangsposition für das Gruppen-Finale am Ostersonntag. „Ich glaube, dass es sehr entscheidend ist, ob Du gegen Coburg die 600 km in der zweiten Runde fahren musst oder zu Hause spielst“, schärfte Headoach Philipp Kappenstein gleich die Sinne für die Aufgabe in Coburg, die auch in der zweiten Gruppenphase Gegner sein könnten.
Die Stimmen des zweiten Playoff-Spiels am Donnerstagabend fasst WWUBASKETS.MS zusammen.
Zum Spielverlauf:
WWU-Baskets-Coach Philipp Kappenstein: „Man hat gesehen, das ist ein Do-or-die-Spiel für die 49ers gewesen. Ich respektiere sie sehr. Das ist ein Team, das alles versucht. Und das sie bis zur letzten Sekunde gehen, das war klar. Wir wissen, dass Stahnsdorf ein Team von Runs ist – von negativen und positiven – dass sie halt nie aufgeben. Im Endeffekt hatten wir ein paar positive Runs, hätten natürlich einfacher den Deckel drauf machen können. Auf jeden Fall. Wir haben immer wieder zum entscheidenden Zeitpunkt zugepackt und unsere Sachen dann auch umgesetzt. In der ersten Halbzeit war ich reboundmäßig sehr unzufrieden. Wir haben ihnen über das ganze Spiel zu einfache Punkte in der Zone gegeben. Sie ziehen halt die ganze Zeit das Spiel sehr weit raus, da musst Du diszipliniert bleiben. Insgesamt sind 70 Punkte defensiv schon okay. Wir haben sie noch ein paar Mal am Ende der 24 Sekunden. Die letzte Konsequenz hat vielleicht noch ein bisschen gefehlt. Wir spielen in drei Tagen wieder. Ein bisschen wechseln muss ich auch, dafür ist das zu wichtig.
Mit der heutigen Starting Five habe ich schon auch eine personelle Entlastung bedacht. Wir wussten auf der anderen Seite aber auch, dass sie nach den ersten fünf, sechs Minuten in die Zone switchen werden. Und da brauche ich Jan und Marck als Veterans auf dem Platz. Das ist zum Ende des ersten Viertels auch aufgegangen. Ich wollte auf deren wechselnden Defenses reagieren und so flexibel sind wir halt. Jan hat ein Topspiel gemacht, Jasper hat sich frei gespielt. Vor zwei Wochen haben wir zu Recht gegen sie verloren, das ist auch ein bisschen in den Köpfen. Wir sind immer noch ein bisschen wackelig in manchen Situationen, umso wichtiger jetzt, das zweite Spiel in Folge zu gewinnen und am besten auch das dritte, dass alles aus den Köpfen raus ist und man in so einen Flow kommt. Wir hätten uns einiges einfacher machen können, aber das ist okay so. Aber dann haben Thomas und Jan die Big Shots getroffen. Dafür haben wir die Veterans halt dann auch. Wir wollen es nicht zu hoch bewerten, aber wichtig ist, dass wir die beiden Siege haben, eine gute Chance auf die nächste Runde haben.“
Jan König: „Für mich waren es wie auch schon vor drei Wochen gegen den gleichen Gegner die gleichen Situationen, wo ich gut zum Zuge gekommen bin. Sie haben in der ersten Halbzeit viel Zone gespielt. In der zweiten Halbzeit haben sie Mannverteidigung gespielt und sich die Räume einfach ergeben. Wir haben den Ball gut bewegt, auch für Thomas. Dann wirst Du gut angespielt. Wenn wir defensiv in der Phase ein bisschen besser agiert hätten, hätten wir da auch schon mit +20 führen können. Die 49ers machen es aber auch gut, den Ball zu bewegen, und dann immer wieder die Mitspieler zu finden. Mit Toppin haben sie auch einen Topspieler, auch wenn man da ist, der einfach – trotz Gegenspieler – hochprozentig verwandelt. Wir wurden sicherlich ein bisschen zu viel auf den kleinen Postionen geschlagen, dann musste ein Großer helfen und dann ist es natürlich schwer, vor ihren Großen, dem Center oder Toppin zu kommen, um sie gar nicht erst an den Ball kommen zu lassen.“
Marck Coffin: „Unsere Rotationen in der Defense waren ein bisschen zu spät. Wenn sie da waren, sind gute Sachen passiert. Thomas hat zum Beispiel ein paar Offensiv Charge zum Schluss bekommen, Cosmo auch in der ersten Hälfte. Wenn wir da pünktlich sind, dann ist es gut für uns. Und ein paar Ballverluste von uns, die sollten nicht passieren. Offensiv habe ich uns heute spitze gesehen. Wenn wir die Würfe so treffen wie heute, vor allem im dritten Viertel, da sind wir schwer zu schlagen. Jan hat toll geschossen, Thomas, Jasper auch. Wenn wir den Ball flüssig bewegen, ist es schwer uns zu stoppen. Manchmal ist es gut, auf die Bremse zu treten. Wir haben aber auch viel offene Würfe oder offene Penetrationen, haben aber dann rausgepasst. Ein offener Wurf, dann einmal zu viel gepasst, dann passiert ein komischer Ballverlust. Wir müssen einfach die ersten Würfe nehmen, wenn sie frei sind. Wir können schnell spielen, wir sind gut genug dafür. Wenn wir zu viel auf das Gas treten, ist es nicht gut für uns. Alle sagen, ich passe manchmal zu viel. Einfach aggressiv bleiben. Wenn wir aggresiv bleiben, kreieren wir gute Situationen von uns. Und das kann auch jeder. Heute war ich es im ersten Viertel.“
Stefan Weß: „Insgesamt war es nicht so ein schönes Spiel. Aber Hauptsache gewonnen. Jetzt haben wir wieder alles in der eigenen Hand, am Sonntag Erster in der Gruppe zu werden. Die 49ers haben am Anfang zu viele einfache Sachen in der Zone bekommen. Zwischenzeitlich hatten wir ein paar gute Läufe, da haben wir das besser in den Griff bekommen. Insgesamt ist gut, dass wir die Revanche geschafft haben.“
Zum Gruppen-Finale am Ostersonntag
Philipp Kappenstein: „Der Sieg gegen Bayern mit +23 ist so viel wert, wenn Du siehst, das Bayern heute mit +7 gegen Coburg gewinnt. Das Wichtigste für uns, seit dem 2. Spieltag der Saison rennen wir hinterher, wir haben jetzt die Chance, etwas zu erreichen, was wir nicht hatten in der regulären Saison. Mit einem Sieg in Coburg haben wir Heimvorteil in der zweiten Runde. Ich glaube, dass es sehr entscheidend ist, ob Du gegen Coburg die 600 km in der zweiten Runde fahren musst oder zu Hause spielst. Vor allem, wenn man weiß, dass die Spiele der zweiten Runde am 23., 25. und 28. April sind. Was die Fahrerei angeht, dass ist so unglaublich wichtig, den Sack für Platz eins zuzumachen. Coburg ist ein sehr gutes Team, da müssen wir auf jeden Fall richtig zulegen. Bayern heute mit George und Rudan.“
Jan König: „Eine bessere Ausgangsposition für uns persönlich kann man nicht haben. Es wird ein gutes Spiel. Für Coburg geht es um alles. Sie müssen alles reinhängen. Es ist ein guter Test für uns, auch für die nächste Runde. Wir müssen es erst mal selbst weiter schaffen, aber solche Spiele sind einfach wichtig für die nächsten Runden. Es kommen immer bessere Gegner. Da jetzt die richtigen Gegner zu haben, die uns zur Höchstleistung herausfordern, ist glaube ich zentral. Wir haben sicherlich weniger Druck als Coburg, können befreiter aufspielen. Das kann uns natürlich auch helfen, als wenn man den Druck im Nacken hat, das kann es jetzt gewesen sein. Durch das letzte spielfreie Wochenende sind wir alle frisch. Letztendlich spielt uns das System auch in die Karten. Wir haben sicherlich als eine der wenigen Mannschaften zwölf vollwertige Spieler, Adam ist sogar noch verletzt. Dadurch, dass die zweite Runde um eine Woche nach hinten verlegt wurde, kann man vielleicht auch noch darauf spekuliern, dass er vielleicht auch noch wieder eingreifen kann. Wir sind ein Team, was mit dem Playoff-Rhythmus ganz gut umgehen kann. Mit Spielzeitverteilung können wir gucken, dass nicht jeder 35 Minuten spielt. Bei drei Spielen in sieben Tagen, die zweite Runde wird noch mal härter mit drei Spielen in fünf Tagen, ist das schon hilfreich. Wir sind aber alle dankbar, dass wir diese Spiele haben. Im Moment könnte man sich sowieso nicht mit viel anderen Dingen beschäftigen. Die Phase der Saison macht am meisten Spaß, wo man merkt, es geht um alles. Es sind jetzt maximal noch acht Spiele. Da hat jeder Lust, noch einmal Vollgas zu geben. Und dann sieht man wo wir am Ende landen.“