Nothing but Net – der UBC-Talk (002): Jasper Günther und die Kids
12. Dezember 2020„Wir haben es gut gemacht“
14. Dezember 2020(ts/mh) Mit 105:72 (52:39) hat sich das Team von Headcoach Philipp Kappenstein am frühen Sonntagabend beim ETV Hamburg durchgesetzt und damit auch erstmals in dieser Saison auswärts gepunktet. Die Partie startete erst mit gut einstündiger Verzögerung, weil die Teams aufgrund einer defekten Korbanlage das Warmup abbrechen und in eine Ersatz-Halle umziehen mussten. Das brachte die Gäste aus Münster jedoch nicht aus dem Konzept: Sie gewannen alle vier Viertel. Topscorer waren Jasper Günther und Stefan Weß mit je 21 Punkten.
Der erste Korb fiel bereits vor dem Spiel. Wortwörtlich. Mast- und Schotbruch wie man im hohen Norden zu sagen pflegt. Fünf Minuten vor Ende des Warmups hatte Jan König einen gewöhnlichen Dunking abgeschlossen und erschrak ob des zerfallenden Plexiglases in seinem Rücken in der Wandsbeker Sporthalle. Unkonventionelle und schnellste Lösung: Beide Teams einigten sich auf den Umzug in die eigentliche Heimstätte des ETV Hamburg in den Stadtteil Eimsbüttel. 60 Minuten verzögerte sich der Spielbeginn. Klasse, wie die Gastgeber auch den Livestream aus der neuen Spielhalle für die Fans zu Hause blitzschnell auf die Beine stellten.
Weß und Delpeche scoren im Duett
Die WWU Baskets begannen mit Jasper Günther, Marck Coffin, Malcolm Delpeche, Stefan Weß und Jan König. Stefan Weß war früh zur Stelle, legte mit seinen ersten Punkten auf 4:2 vor, holte anschließend einen Rebound, den Malcolm Delpeche zur 6:2-Führung verwandelte. Es waren diese beiden Akteure, die die ersten 14 Punkte eines konzentrierten Münsteraner Starts unter sich aufteilten. Delpeche per Dunk zum 14:6 für die Gäste nach gut fünf gespielten Minuten. Einige fein ausgespielte Spielzüge waren auch in ihrem Repertoire. Dann aber schlichen sich erste Turnover und schlechtere, zu schnelle Abschlüsse ins Münsteraner Spiel ein. Die WWU Baskets spielten das unorthodoxe, etwas „wilde“ Spiel der ETVer nun mit, was die die Hamburger postwendend nutzten und egalisierten: 14:14 nur anderthalb Minuten später. Nach dem ersten Viertel lag Münster nach Dreier von Jasper Günther 24:20 vorn.
Geduldiger Spielaufbau
Günther war es auch, der per Dreier und Korbleger das zweite Viertel zur 29:22-Führung eröffnete. Geduldiger spielten die WWU Baskets nun ihren Ballbesitz aus. Über 46:36 hievten sie ihren Vorsprung in den zweistelligen Punkte-Bereich. Münsters Defense war fortan eine immer sicherere Bank, der Gastgeber kam immer seltener zu einfacheren Korberfolgen. Stefan Weß zog energisch zum Korb, dazu den Freiwurf. 48:39-Führung (19.) Kai Hänig erhöhte nach klug und ruhig ausgespieltem Play weiter (50:39). Steal von Jasper Günther, der mit der Pausensirene gar auf 52:39 stellt. Schon zur Pause war das Münsteraner Scoring mit gutem Mix verteilt: Touray und Delpeche unter den Körben mit je 8 Punkten, Weß (9) und Günther (12) aus der Distanz.
Zunehmende Dominanz
Der erste Korb nach dem Wechsel gelang dem Kappenstein-Team nach mehr als zwei Minuten. Drei Turnover zuvor in Folge. Und der Headcoach war sauer. Deutliche, knappe Worte von der Seitenlinie. Sein Team nahm sie sofort an, erstickte die kurz Drangphase Hamburgs mit guter Verteidigung im Keime. Marck Coffin suchte Adam Touray am Korb, der in zwei Angriffen in Folge mit drei Freiwürfen auf 60:44 erhöhte, immer besser im Spiel der WWU Baskets zur Geltung kommt. Coffin und Günther verschärften das Tempo, das Hamburg Probleme bereitete. Der erneut stark aufspielende Delpeche nutzte seinen Rebound (70:51/38.) Die WWU Baskets hatten schon im Laufe des zweiten Viertels ihren Weg für diese Partie gefunden und setzten ihn unbeeindruckt fort. Die Dominanz basierte auf einer variablen, nur schwer zu überwindenden Defense, führte zur 72:55-Führung nach dem dritten Viertel.
Spielfreude – 33 Punkte im Schlussviertel
Münster hielt Hamburg nicht nur in Schach, sondern trieb mit Spielfreude das Ergebnis im letzten Viertel weiter in die Höhe. Auch angesichts der deutlichen Führung nahmen die WWU Baskets das Tempo bis zum Ende nicht raus. Über das Topscorer-Duo (je 21 Punkte) Weß mit sieben Münsteraner Punkten in Folge (83:63) und Günther mit zwei Fastbreaks kamen sie zum 91:66. „Gute Defense“, lobte Kappenstein, der die Minuten über den Kader verteilte, zwischenzeitlich von der Seite. Andrej König versenkte einen Dreier zum 105:72-Endstand. 33 Punkte der WWU Baskets im Schlussviertel waren Ausdruck ihrer Spielfreude.
Samstag gegen RheinStars Köln
Wiedersehen mit Marco Porcher: Der frühere WWU-Baskets-Spieler wird mit seinem neuen Club und Tabellenzweiten Rheinstars Köln am Samstag, 19.12.2020, in der Halle Berg Fidel zu Gast sein. Hochball des Spitzenspiels ist 19.00 Uhr, die live auf AISPORTSWATCH übertragen wird.
BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB
ETV Hamburg – WWU Baskets Münster 72:105 (20:24/39:52/55:72)
ETV Hamburg: Eckmann, Uzkuraitis (7/1), Paetsch (3/1), Hoppe (17/4), Gust (3), Tittel, Salami (24), Ofori (2), Migunov (2), Mayika, Büürma, Abaker (14)
WWU Baskets: König, J. (5/1), Günther (21/3), Weß (21/2), König, A. (5/1), Hänig (2), Baues (10), Coffin, Pahnke (6/2), Delpeche (12, 11 Reb.), Reuter (8/1), Touray (15, 2BL).
Zuschauer: keine (Sporthalle Hohe Weide, Hamburg)
Die Spielstatistik wird vom BALLSIDE Liveticker präsentiert.
ETV Hamburg – WWU Baskets: Das ganze Spiel auf Sportdeutschland.TV.