WWU Baskets möchten gegen Kamp-Lintfort keine Rhythmusstörung erleiden
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4. Dezember 2017Wer hoch hinaus will, darf keine Höhenangst haben: Die WWU Baskets aus Münster zumindest fühlen sich an der Tabellenspitze der Basketball-Regionalliga pudelwohl und präsentierten sich auch gegen Aufsteiger BG Kamp-Lintfort absolut schwindelfrei und gewannen 86:44.
Von Michael Schulte – Münstersche Zeitung und Westfälische Nachrichten
Es waren noch fünf Minuten zu spielen, die WWU-Baskets lagen komfortabel mit 40 Punkten vorn, da stand Münsters Trainer Philipp Kappenstein noch immer unter Hochspannung. Und er ärgerte sich lautstark, wenn ein Pass den Adressaten nicht erreichte, ein Wurf danebenging oder ein Fastbreak ausgelassen wurde. „Das ist mein Naturell“, meinte er später fast schon entschuldigend. „Ich will einfach immer die Spannung hochhalten.“
Mit Spannung konnte er in der Partie gegen die BG Kamp-Lintfort nicht den Ausgang des Spiels gemeint haben, denn der Sieger stand praktisch schon vor dem Anpfiff fest. Vielmehr ging es dem engagierten Basketball-Coach darum, eventuell aufkommenden Schlendrian im Keime zu ersticken. Das ist ihm gelungen.
Gäste sympathisch, aber chancenlos
Mit 86:44 deklassierte Münster den Aufsteiger, der praktisch 40 Minuten keine Chance hatte. Kamp-Lintfort ist in der 1. Regionalliga der einzige Club, der ausschließlich Amateure beschäftigt. Geld wird nicht gezahlt, mit zwei Ausnahmen entstammt der gesamte Kader der eigenen Jugend. Dass mit diesen bescheidenen Mitteln zweimal in Folge der Aufstieg gelungen ist, verdient Anerkennung. Dass in dieser Spielzeit vielleicht sogar die Klasse gehalten werden kann, ist nicht ausgeschlossen. Der Headcoach der Gäste, Tobias Liebke, formuliert das so: „Wir wissen, dass wir eigentlich keine Chance auf den Klassenerhalt haben. Aber genau die wollen wir nutzen.“ In Münster konnten sie am Samstagabend dafür nichts tun, aber das hatten sie auch nicht erwartet.
„Diese Spiele sind sauschwer, weil man klarer Favorit ist und trotzdem eine hundertprozentig engagierte Leistung abliefern möchte.“ Philipp Kappenstein war selbst mal Spieler, daher ist ihm klar, dass das niemals jeder so lebt.
Starke Abwehr, Offense ausbaufähig
Also trieb er seine Truppe an, Viertel für Viertel. Und er freute sich vor allem über Bruce Leavitt und Alexander Goolsby, bei denen die Spielfreude so richtig sichtbar wurde. Sie wirbelten und trafen, dass es eine wahre Freude war. „Die Abwehrleistung war sicherlich gut, vorne hätten wir noch etwas konzentrierter sein können. Aber insgesamt war das schon okay“, zog Kappenstein die Bilanz des Spiels und war schon wieder ganz entspannt.
Punkte WWU Baskets: Leavitt (19), Goolsby (17), Padberg (14), A. König (11), J. König, Hänig (je 8), Massing (4), Wessel (3), Kosel (2).
Foto: Christina Pohler
Reserve verschafft sich Luft
Zwei Punkte für den Klassenerhalt: Einen wichtigen 75:68 (43:30)-Sieg sicherte sich die Zweitvertretung des UBC Münster beim bis dato punktgleichen Rivalen TV Werne. Konzentriert und effektiv startete der Zweitregionalligist durch zwei Dreier des 16-jährigen Top-Scorers Nico Funk (19 Punkte) in die Partie, Guido Narendorf (18) ließ das Startviertel mit acht Zählern in Folge zum 24:17 ausklingen. Zur Halbzeit bereits standen alle Weichen auf Sieg. Erst im Schlussabschnitt ließ der UBC die Zügel schleifen und die Gastgeber hoffen. – Punkte UBC: Funk (19), Narendorf, Kreutzer (je 18), Steen (9), Strietholt (5), Carstens (4), Kaja-Kombo (2)