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2. Mai 2017Das Gesicht der WWU Baskets Münster geht von Bord. Anselm Hartmann, Kapitän und Spielmacher des Regionalligisten, verlässt das Team und die Stadt mit mindestens einem weinenden Auge. Ob er irgendwann wieder zurückkommt? Nicht ausgeschlossen. – Von Henner Henning, Westfälische Nachrichten
Vier Jahre lang gab Anselm Hartmann den Takt vor, vier Jahre lang war der Aufbauspieler der WWU Baskets Münster der verlängerte Arm von Trainer Philipp Kappenstein. Der 24-Jährige, den Manager Helge Stuckenholz 2013 von den Ewe Baskets Oldenburg an den Horstmarer Landweg lotste, hat das Baskets-Spiel geprägt wie kaum ein anderer Akteur in den letzten Jahren. Doch nun endet seine Zeit, mit dem Abschluss seines Bachelor-Studiums (Sport, Geschichte) verlässt Hartmann Münster – und damit zugleich den Basketball-Regionalligisten.
Der frisch gebackene Pokalsieger und Hartmann, das passte von Beginn an. Schon im jungen Alter von 20 Jahren entwickelte er sich zum Pulsgeber und lenkte die Geschicke der Baskets. „Anselm hat mega Qualitäten als Leader, ist eine Persönlichkeit auf und neben dem Platz“, sagt sein Coach, den Hartmann in seiner Zeit in Münster sehr zu schätzen wusste – wie auch Co-Trainer Christoph Schneider. „Ich kannte bis dahin andere Trainertypen, dominante und autoritäre. Ich musste mich daher ein bisschen anpassen“, sagt der 1,91 Meter große Playmaker, dem das schnell gelungen ist. „Die beiden ergänzen sich unheimlich gut, das sind zwei wertvolle Trainer, mit denen die Chemie stimmte. Philipp hat seine ganz eigene Emotionalität, Christoph ist während des Spiels eher besonnen“, sagt Hartmann.
Genau dieser Mix kommt gut an, auch bei dem gebürtigen Kieler, der sich in seiner neuen westfälischen Heimat zügig eingefunden hatte und sich immer noch richtig wohlfühlt. Der Verein, die Mitspieler, die Stadt – Faktoren, die dem Nordlicht gefielen. „Im Team sind wir über die Jahre zu guten Freunden geworden, wir hatten ein besonderes Gefühl innerhalb der Truppe“, so Hartmann, der durch den Zusammenhalt und das familiäre Umfeld den sportlichen Erfolg und Aufschwung der studentisch geprägten Baskets erklärt. „Auch wenn es für den letzten großen Schritt nicht gereicht hat. Aber wir sind in den letzten drei Jahren jeweils Zweiter geworden und haben dabei immer zwölf Mannschaften hinter uns gelassen. Es fehlte nie viel zur Meisterschaft, es waren nur Kleinigkeiten. Und diese Saison haben wir mit dem Pokalsieg gekrönt“, sagt der beste deutsche Aufbauspieler der Regionalliga.
Den nächsten Anlauf in Richtung Pro B müssen die Baskets ohne ihn angehen, im Sommer zieht es Hartmann in die Ferne. „Vor dem Masters-Studium möchte ich eine Weltreise machen. Wohin es mich danach verschlägt, weiß ich nicht. Aber Münster ist mir wirklich ans Herz gewachsen. Das habe ich bei der Verabschiedung gemerkt, das war sehr emotional und aufwühlend. Mal sehen, vielleicht vermisse ich es so, dass ich wiederkomme.“ Man soll halt nie Nie sagen. In Münster würden sich viele Basketball-Freunde freuen. Ganz sicher.