WWU Baskets ohne Geheimnisse ins Spitzenspiel gegen Schwelm
9. Dezember 2016UBC/SCM Baskets Münsterland gewinnen in Paderborn
11. Dezember 2016Jetzt hat es die WWU Baskets Münster wieder erwischt. Zu Hause unterlagen sie im Spitzenspiel den EN Baskets Schwelm mit 81:90 – die erste Heimpleite seit 13 Monaten. In der Tabelle sind die beiden Kontrahenten nun punktgleich – genau wie zwei weitere Aufstiegskandidaten. – Von Thomas Austermann, Westfälische Nachrichten
Am Ende der halben Wegstrecke gab es einen gewaltigen Schuss vor den Bug. Die aufstiegswilligen WWU Baskets Münster liegen nach dem 81:90 (47:46) gegen Pro-B-Absteiger EN Baskets Schwelm in der Regionalliga mit eben diesem, mit der BG Hagen und der BSG Grevenbroich vor dem Rest des Feldes und müssen sich in der Rückrunde dem Vierkampf stellen.
800 Zuschauer tobten im packenden wie intensiven Top-Spiel um die Wette, am Ende feierten über 100 Gäste-Fans ausgelassen ihre blau-gelben Helden – was im Basketball alles möglich ist, das lieferte dieses Match in bester Bandbreite. Auf Seiten der hiesigen Baskets waren, nervlich gesehen, zu wenige auf dem erforderlichen Niveau, um den routinierten Schwelmern beizukommen. „Ich bin echt enttäuscht“, sammelte sich Coach Philipp Kappenstein nur mit Mühe. „In so einem Spiel reicht es nicht, ein paar gute Leute aufzubieten. Da brauchen wir alle.“ Glashart folgt seine Ansage vor dem Samstag-Heimspiel gegen Herford: „Wir müssen jetzt wirklich aus dem Quark kommen.“
Die hitzige Hallen-Debatte eröffnete Gerrell Martin mit fünf Punkten. Niemand ahnte zu diesem Zeitpunkt, dass der US-Amerikaner fortan kein Faktor mehr sein sollte. Während die Schwelmer mit ihrer konsequenten Rotation unbeeindruckt blieben, tauchte Martin förmlich unter und fabrizierte Fehler. Mit einem 14:0-Lauf jagten die offensivstarken Gäste temposcharf und entschlossen davon. Jan König milderte den krassen Spielstand (22:32) etwas ab.
Kappenstein und Co-Trainer Christoph Schneider änderten die personelle Ausrichtung: Jan Königs Dreier-Doppel und Andrej Königs starke Phase sorgten für den begeisternden 12:0-Lauf und das folgende Kopf-an-Kopf-Rennen. Nicht alle zogen mit: Center Kai Hänig blieb seiner Freiwurfschwäche treu (vier Fehlversuche) und verhedderte sich erneut genervt in Zweikämpfen.
Auch dank Leo Padbergs intelligentem Spiel und Anselm Hartmanns vorbildlicher Vorstellung blieb das Duell nach der Halbzeit (47:46) erst ausgeglichen. Schwelms 35 Jahre alter „Tofer“ Speier kam ob seiner Konditionsschwächen nicht mehr hinterher, leistete sich technische Fouls und musste raus. Als Hartmann mal kurz Pause machte, war Stephan Kreutzer dem Job nicht gewachsen – unter Druck patzte er ebenso wie Hänig, der eine Werbebande wegtrat und gleichfalls ausschied.
Nach diesen Minuten waren die WWU Baskets raus aus ihrem Lauf. Ihnen fehlte die Überzeugung, während Schwelms Aufbau Mathias Perl Sebastian Schröter (33) in Position brachte. Der sattelfeste Routinier traf selbst im Rückwärtslaufen und schrieb sich 26 Punkte gut. In der Zone war Schwelm viel wirkungsvoller, die WWU-Abwehr wies etliche Löcher auf. Entlastung für die Etablierten gab es kaum. Schwelms 10:0-Lauf zum 84:71 war die Entscheidung.
WWU Baskets: J. König (20 Punkte/4 Dreier), Jean-Louis (14/3), A. König (14/2), Padberg (14), Martin (9/1), Hartmann (8), Hänig (2).