UBC Münster steigt in Frauen-Regionalliga auf
16. Juni 2022Wir suchen dich! Hauptamtlicher Trainer:in
21. Juni 2022(ts) Helge Stuckenholz hat einen gehörigen Anteil am Aufstieg der Uni-Städter in die BARMER 2. Bundesliga ProA über das Wildcard-Verfahren. Der Manager der WWU Baskets Münster hatte in den vergangenen Wochen ein immenses Arbeitspensum. Schließlich galt es die Planungen zur neuen Saison zunächst für zwei Ligen voranzutreiben und mit der Wild-Card-Bewerbung den Aufsichtsrat der BARMER 2. Basketball Bundesliga zu überzeugen. Im aktuellen Interview hat er auf aufreibende Wochen zurückgeblickt und spricht über das Münsteraner Umfeld sowie Herausforderungen.
WWUBASKETS.MS: Helge, mit wenigen Tagen Abstand: Was bedeutet dir persönlich der Aufstieg in die zweite Liga?
Helge Stuckenholz: Ich bin schon sehr erleichtert, dort angekommen zu sein, wo wir hin wollten. Wir sind nun nicht mehr in dem Maße vom Quäntchen Glück abhängig, wie man es im Sport auch ist, wenn eine Verletzung oder ein schlechter Tag gleich ein weiteres Jahr Arbeit bedeuten können.
WWUBASKETS.MS: Was war die größte Herausforderung für dich in den vergangenen Wochen?
Helge Stuckenholz: Geduld zu üben. Und mit dem Wissen darum, dass der Aufstieg in die ProA klappen könnte, trotzdem seriös gleichzeitig an einem möglichen ProB-Szenario für die kommende Saison zu arbeiten.
WWUBASKETS.MS: Es ist also geschafft! Wie hast Du nach vier ProB-Saisons den Schritt des Wildcard-Verfahrens zum Aufstieg in die ProA erlebt?
Helge Stuckenholz: Meiner Erfahrung nach bekommt man irgendwann eine faire Chance, wenn man kontinuierlich arbeitet, sich nie zu sehr von Gefühlen mitnehmen lässt, wenn es gut oder auch mal schlechter läuft. Sich nicht demotivieren lässt, sondern einfach immer weiter macht. Und eine solche Chance haben wir jetzt aufgrund der Erweiterung der ProA auf 18 Teams bekommen. Aber auch die muss man sich erarbeiten.
WWUBASKETS.MS: Auf die unglaubliche Siegesserie in der Hauptrunde folgte im Playoff-Viertelfinale mit Ulm ein in dieser Saisonphase zu starker Gegner. Warum ist unser Aufstieg nach der Ligenerweiterung dennoch nicht unverdient?
Helge Stuckenholz: Wir haben über die letzten Jahre bewiesen, dass wir uns sportlich von Saison zu Saison gesteigert und uns als Topteam in der ProB festgesetzt haben. Auch mit ein wenig Glück des Tüchtigen hatten wir als Aufsteiger, der nichts zu verlieren hatte, bereits einmal ein Aufstiegsrecht erspielt. 2019 waren wir aber infrastrukturell noch nicht annähernd so weit, dass wir den Aufstieg in die ProA hätten wahrnehmen können. Genau an so einem tüchtigen Ulmer Nachwuchsprogramm, das nichts zu verlieren hatte, sind wir in dieser Saison im Viertelfinale gescheitert. Unterschied zu unserer Aufstiegssaison 2018/19: Mittlerweile haben wir kurz vor der Ziellinie stehend ein auf Leidenschaft basierendes ProA-reifes Umfeld geschaffen, was uns letztendlich über die Ziellinie geschoben hat.
„#wearemuenster hat sich die Herausforderung in der ProA verdient“
Helge Stuckenholz
WWUBASKETS.MS: Was macht dieses Münsteraner Basketballumfeld aus?
Helge Stuckenholz: Angefangen von den Aufbauhelfern, über das Kampfgericht, über den grandiosen Livestream, über unsere Media-Aktivitäten, über den Medical Staff, über all die rund um unser Team bis hin zu unseren Fans, uns treu geblieben sind, ob sie jetzt pandemiebedingt in der Halle Berg Fidel sein konnten oder nicht. Sie haben Dauerkarten gekauft, ohne zu wissen, ob sie in die Halle kommen und haben uns damit einfach einen unfassbaren Support gegeben. Alles in allem hat dieser Zusammenhalt, diese Leidenschaft ein Produkt in Münster geschaffen, was voller Basketball-Saft trieft. Daher kam nach unserer Präsentation vor dem Aufsichtsrat der Liga dieser nicht darumherum, uns die Wildcard zu geben.
WWUBASKETS.MS: Welches Gefühl gibt dir der Rückhalt dieses Münsteraner Umfelds?
Helge Stuckenholz: Darauf bin ich unfassbar stolz. Unser Hashtag in den letzten Jahren ist immer gewesen #wearemuenster. Und „We are Münster“ hat in seiner reinsten Form sich jetzt zusammen eine Lizenz und die neue Herausforderung in der ProA verdient.
WWUBASKETS.MS: Stichwort „Herausforderung“: Wie schwer wird die kommende Saison als Aufsteiger in der zweiten Liga?
Helge Stuckenholz: Was vor allem schön ist, dass in der ProA Siege wieder einen deutlichen höheren Wert und Genuss bei allen Beteiligten auslösen wird. Sie kommen nicht wie in den vergangenen Jahren gefühlt von der Stange, was nicht überheblich klingen soll, aber doch ein wenig Wahrheit in sich trägt. Der nächste Schritt wird sein, hoffentlich wieder mit voller Hütte Berg Fidel in der ProA, zu versuchen, ein paar Spiele zu gewinnen und vielleicht den Topteams der 2. Liga einmal ein ‚Beinchen‘ zu stellen und uns da langfristig zu etablieren. Hierauf freue ich mich schon riesig.