Packender Playoff-Auftakt: WWU Baskets siegen 81:72 gegen Hanau
2. April 2022UBC 2 mit Kantersieg
3. April 2022(ts) Die WWU Baskets wussten um die Schwere der Aufgabe ihres Playoff-Auftakts gegen die White Wings Hanau. Und es kam wie erwartet, der 81:72-Erfolg war ein hart erarbeiteter (zum Spielbericht). „Ich habe einen Riesenrespekt vor dem heutigen Gegner gehabt. Ich habe ihn immer noch“, sagte WWU-Baskets-Coach Björn Harmsen im Pressegespräch.
WWUBASKETS.MS fasst die Aussagen von Headcoach Björn Harmsen, Hanau-Coach Marti Zamora, Thomas Reuter und Jasper Günther zusammen.
Zum Spielverlauf
Headcoach Björn Harmsen: „Ich habe einen Riesenrespekt vor dem heutigen Gegner gehabt. Ich habe ihn immer noch. Aus mehreren Gründen, die heute offensichtlich waren. Erst einmal, eine junge Mannschaft, die nach dem Trainerwechsel die drei wichtigen Spiele gewinnt, die sie gewinnen müssen. Die gewinnen in all den drei Spielen die letzten Viertel deutlich, weil sie jung und tief sind. Und sie fahren einfach hierher und haben nichts zu verlieren. Jetzt kommt der entscheidende Punkt: Wie vor zehn Jahren im italienischen Fußball stellen sie sich einfach nur hinten rein mit ihrer Größe. Und da haben wir am Anfang die ersten Würfe nicht getroffen. Auf einmal fängt das kollektive Zittern an. Irgendwann kannst du defensiv verteidigen wie du willst, wenn vorne gar nichts fällt, geht irgendwann die Frustration los. Dann läufst du nicht mehr zurück wie du zurücklaufen musst. Auf einmal verteidigst du nicht mehr wie du verteidigt hast und auf einmal gehen sie in Führung.
In der zweiten Halzeit sind unsere Würfe gefallen. Das war total wichtig. Wenn eine Mannschaft nichts zu verlieren hat, ist das jetzt kein schönes Basketballspiel. Aber sie machen, was sie machen müssen. Pick and Roll spielen kannst du nicht, wenn sie sich so reinstellen. Sie stehen mit fünf Leuten wie eine Wand, der Point Guard ist zwei Meter. Du musst eigentlich versuchen, zu penetrieren, den Ball bewegen, um den freien Wurf zu bekommen. Das haben wir phasenweise dann besser gemacht. Mit Rijad und Adam fehlen natürlich in so einem Spiel zwei extrem wichtige Spieler. Das tut so weh gerade. Rijad wird nächste Woche zurück sein. Adam schauen wir mal, das sieht gerade alles ganz gut aus. Das war ein guter Schritt von den Spielen in Bernau und Iserlohn, dass wir am Ende den Ball nicht nervös weggeworfen haben. Die erste Szene waren fast fünf Sekunden, die anderen haben wir souverän gelöst.“
Headcoach Marti Zamora (White Wings Hanau): „Wir haben hier eine große Kulissse erwartet. Die Unterstützung pusht das Münsteraner Team enorm. Aber wir wussten, dass wir hier eine Chance haben und wollten alles versuchen. Sie haben viel Erfahrung. Sie sind wirklich gut darin, das Spiel zu lesen und den Ball zu passen. Sie haben keinen schwachen Spieler, jeder ist wirklich gut. Wir hatten in der ersten Halbzeit Probleme im Rebound, wie in den letzten vier Spielen, weil wir nicht so groß sind. Münster ist wirklich groß. Vier Jungs gehen in der Offensive zum Rebound. Zwei Meter, wirklich stark. In der zweite Hälfte treffen sie ihre Würfe. Sie haben gezeigt, warum sie Erster ihrer Gruppe sind. Sie sind ein wirklich gutes Team. Aber wir haben eine gute Leistung abgeliefert. Wir haben gezeigt, dass sie uns respektieren müssen und wir zu Recht in den Playoffs sind. “
Thomas Reuter: „Wir haben uns schwer getan. Es war fast so zu erwarten. Wir als absoluter Favorit und Hanau gerade in die Playoffs gekämpft, mit Rückenwind, nichts zu verlieren, vor toller Kulisse sicherlich auch für sie ein schönes Erlebnis. Unser Coach hat es ganz gut gesagt, sie haben gespielt wie ein italienisches Soccer-Team, die sich vor vielen Jahren einfach reingestellt haben und mal geguckt haben, was passiert. Wir haben viele gute Schützen im Team. Heute in der ersten Halbzeit 4 von 26, das ist unterirdisch. Das kann vorkommen, das kann die Nervösität sein am Anfang der Playoffs. Das wird so aber nicht noch mal so vorkommen. Das Gute daran ist, dass wir trotzdem einen Weg gefunden haben, das Spiel zu gewinnen. So richtig freigespielt haben wir uns heute nicht. Man muss sagen, gerade die Hanauer Guards haben einen guten Job gemacht. Der Amerikaner Tisdale hat sehr stark gespielt, hat immer wieder attackiert, auf ihn haben wir nie richtig Zugriff bekommen.“
Jasper Günther: „Es war ein hartes Stück Arbeit. Wir haben alles auf dem Feld gelassen, was ging. Die Hanauer haben frei aufgespielt. Der Druck liegt klar auf unserer Seite. Das dann mal die Würfe nicht fallen ist irgendwie logisch. Wir müssen einfach bessere Lösungen finden, wie wir dann deren Verteidigung brechen können. Adam ist sicherlich jemand, der uns vor allem beim Rebound fehlt. Adam ist vor allem ein sehr guter Offensivrebounder, da fehlt er uns sehr, vor allem gegen die Hanauer. Das zweite Viertel hat heute nicht für uns gesprochen. Wir wussten in der Halbzeit, so ein Viertel passiert uns nicht mehr. Wir vertrauen einfach auf unsere Verteidigung. Die Würfe kommen doch von alleine. Man darf einfach nicht den Kopf in den Sand stecken. Wir müssen einfach am Ball bleiben, dann wissen wir was wir können. Ich habe es eigentlich so ein bisschen erwartet, wie es jetzt gekommen ist. Wir haben nie damit gerechnet, dass es jetzt für uns einfach wird. Wir haben zwei wichtige Spieler, die uns fehlen. Wir sind für jeden Test bereit.“
Zu Spiel zwei in Hanau
Headcoach Marti Zamora (White Wings Hanau): „Wir sind stolz auf das Bild, das wir heute gezeigt haben. Wir wollen beim nächsten Spiel ein bisschen mehr und es zu Hause gewinnen. Es wird kein leichtes Spiel für Münster.“
Thomas Reuter: „Wir müssen uns überlegen in der nächsten Woche, wie wir das umstellen können, dass wir Tisdale besser unter Kontrolle haben. Mit ein paar Veränderungen defensiv und offensiv, denke ich, haben wir dann auch gute Chancen auswärts ein gutes Spiel abzuliefern. Rijad hat heute gefehlt, das ist ein ganz wichtiger Mann für uns. Er hat in den letzten Wochen viele wichtige Impulse geliefert, gute Spiele gemacht. Und man darf auch nicht vergessen, Adam fehlt uns genauso. Wir finden Wege, die Spiele zu gewinnen und wir freuen uns aber natürlich auch, wenn die beiden wieder zurückkommen. Ich glaube, dann stehen uns alle Türen offen.“
Jasper Günther: „Die Hanauer sind clevere Burschen, haben starke Körper, sind jung. Da wird es auf jeden Fall nicht einfach, auch in Spiel zwei.“