Oberliga-Damen stehen im WBV-Pokalfinale
1. April 2022Zum Playoff-Auftakt bitte rechtzeitig zur Halle Berg Fidel anreisen!
2. April 2022(ts) Helge Stuckenholz zieht eine Zwischenbilanz nach der Hauptrunde 2021/2022 in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB. Der WWU-Baskets-Manager weiß zwar um den möglichen Heimvorteil nach der Einstellung des ProB-Rekords von 21:1-Siegen, aber ebenso darum, dass sportlich die Playoffs eine große Herausforderung werden.
WWUBASKETS.MS hat mit Helge Stuckenholz kurz vor dem Playoff-Auftaket gegen die WHITE WINGS Hanau über die bisherige sportliche Leistung der Mannschaft, die Favoritenrolle und Münsters sechsten Mann gesprochen.
WWUBASKETS.MS: Umbruch vor der Saison mit Trainerwechsel. Die Hauptrunde ist gespielt. Wie ordnest Du die bisherige Leistung unserer Mannschaft in der laufenden Saison ein?
Helge Stuckenholz: Überragend. Wir haben vier Leistungsträger verloren, dazu mit Philipp den emotionalen Leader der letzten neun Jahre. Das war total schwer zu kompensieren. Genauso hätte es in eine andere Richtung gehen können, wenn vielleicht die Chemie nicht passt oder das Basketballerische auf einmal nicht mehr so gut funktioniert. Dass es zu keinem Bruch kam, sondern wir aufbauen konnten auf der guten Vorarbeit, es so gut funktioniert und harmoniert, damit hätte ich in dem Maße nicht gerechnet. Das ist wirklich überragend.
„Unser Umfeld hat uns immer den Rücken gestärkt“
Manager Helge Stuckenholz
WWUBASKETS.MS: Was bedeutet diese Hauptrunde mit Blick auf die Playoffs?
Helge Stuckenholz: So überragend unsere reguläre Saison auch war, außer dem Heimvorteil, der immens wichtig werden kann, können wir uns da aber nichts mehr von kaufen. Wir hatten eine gute Zeit. Schön, das wahr zu nehmen und zu wissen. Aber jetzt fängt es erst richtig an, darauf haben wir hingearbeitet. Wir freuen wir uns sehr darauf.
WWUBASKETS.MS: Für das erste Playoff-Spiel gegen Hanau können unsere Fans seit langem wieder Tickets im freien Verkauf erwerben, zuvor hatten wir wechselnde Zuschauerkapazitäten. Was möchtest Du unseren Fans sagen?
Helge Stuckenholz: Unsere Fans haben uns durch den Kauf ihrer Dauerkarten vor der Saison erneut viel Sicherheit gegeben. Wir wussten, dass unser Umfeld, seien es die Sponsoren, die Helfer oder die Fans trotz Corona, trotz etwaiger Ausfälle und Einschränkungen uns in der Vergangenheit immer den Rücken gestärkt hat. Das war und ist ein Riesen-Baustein unseres jetzigen Erfolgs. Unsere Mannschaft konnte deshalb immer unter sehr guten Bedingungen arbeiten, die erst diesen Erfolg ermöglichen.
WWUBASKETS.MS: Andrew sagte, unsere Mannschaft nähme gerne die Rolle an, als Favorit in jedes Playoff-Spiel zu gehen. Wie gefällt Dir diese Haltung?
Helge Stuckenholz: Ich weiß, was Andrew damit sagen will. Wir wollen, wie andere auch, Meister werden. Es wäre auch nicht gut, unser Ziel nach unserer starken Hauptrunde wegzureden. Insofern geht es darum, dass wir in jedem Gegner in den Playoffs jemanden sehen, der uns etwas wegnehmen will und wir das mit allem verteidigen, was wir haben. Was nicht heißt, dass es uns schon gehört. Wir haben uns zunächst mal nur in eine Position gebracht, wo die anderen Teams sagen, über Münster muss man gehen. Sie bringen sich gegen uns in die Underdog-Rolle, ein Mittel, das Trainer oder Manager natürlich gerne nutzen, um unbeschwert aufspielen zu können. Genauso wie wir auch mal ein Spiel verlieren können, wie wir in Düsseldorf gesehen haben, möchten wir die Favoritenrolle gar nicht wegreden und durch den damit einhergehenden Druck noch weiter an unsere Grenzen gehen.
„Dann stand wirklich der sechste Mann auf dem Platz“
Manager Helge Stuckenholz
WWUBASKETS.MS: Wie wirst Du die Playoffs erleben? Kannst Du die im Basketball sogenannte „geilste Zeit des Jahres“ ein Stück weit auch genießen?
Helge Stuckenholz: Die letzten zwei, drei Monate hat der Basketball dank unserer guten Performance doch sehr im Kopf stattgefunden, da eine Niederlage keinen Schaden herbeigeführt hätte. Jetzt in den Playoffs mit dem Do-or-Die-Modus, findet wieder 80% des Basketballs, so wie man ihn sein ganzes Leben lang liebt, nur noch im Bauch statt. Das sind schon Gänsehautmomente, wenn man mit unseren Spielern redet. Endlich geht es los. Es ist jetzt hochemotional. Das macht einfach unfassbar Freude. Man rückt zusammen.
WWUBASKETS.MS: Was wünscht Du Dir für unsere Heimspiele in den Playoffs?
Helge Stuckenholz: Ich wünsche mir, dass die Jungs, die auch mit dem Wissen um unseren sechsten Mann, neu nach Münster gekommen sind, ihn aber in seiner vollen Kraft noch nie wirklich erlebt haben, relativ schnell merken, was sie da für ein Publikum im Rücken haben. Sie haben sich in den letzten beiden Spielzeiten den Hintern aufgerissen, um das jetzt zu erleben zu können. Toll wäre es wieder, wenn unser Publikum die Jungs genau in den Momenten, wo es nicht läuft, zum nächsten Momentum schiebt, wie es das als fachkundiges Publikum auch schon in der Vergangenheit gemacht hat. Bei ganz vielen Momenten ging so ein Ruck durchs Publikum. Es hat gespürt, die Mannschaft braucht uns jetzt. Dann stand auf einmal wirklich der sechste Mann auf dem Platz. Wenn sich die Energie unserer Ränge mit unserer Energie auf dem Feld paart und eins wird, dann sind wir ganz schwer zu schlagen.
WWUBASKETS.MS: Wir dürfen Samstag wieder Vollauslastung fahren, manch einer unserer Fans ist vielleicht noch vorsichtig mit dem Hallenbesuch …
Helge Stuckenholz: Die Leute, die sich noch nicht in die Halle trauen, unseren Livestream noch nicht gesehen haben oder nicht in Münster sein können, sollen sich einfach mal auf unsere Liveübertragung auf Sportdeutschland.TV einlassen (Zum Playoff-Auftakt am Samstag live ab 19 Unr). Die ist mittlerweile auf so einem Niveau, dass ich mir unser Spiel gerne noch einmal ansehe und bestens unterhalten bin, obwohl ich live in der Halle dabei war. Was die Jungs im Hintergrund zaubern, ist wirklich aller Ehren wert. Auf ihre Leistung bin ich genauso stolz wie auf unsere Leistung auf dem Feld. Die Bühne, die die Jungs im Livestream geschaffen haben, wird unserem Spiel gerecht und umgekehrt.