Kappenstein leitet Standortentwicklung und Talenteförderung
21. Dezember 2021Erfahrung, Fortschritte und ein Sieg zum Abschluss
23. Dezember 2021(ts) Philipp Kappenstein spricht in unserem Interview über seine neue Aufgabe für den UBC Münster als Koordinator Standort-Entwicklung (zur Extra-Meldung). Der 41-jährige Pädagoge erklärt die Erfordernisse für die Weiterentwicklung des Basketball-Standorts Münster und sagt, wie er diese mit vielen Mitstreitern im Club in Zukunft angeht. Von Headcoach und Sportdirektor Björn Harmsen über UBC-Präsident Meinhard Neuhuas über die Coaches Christoph Schneider, Atilla Göknil oder Jugend-Leistungssportkoordinatorin Marsha Owusu Gyamfi bis hin zu WWU-Baskets-Manager Helge Stuckenholz sind alle im Boot. Das Ziel müsse sein, „ein noch stärkerer Nachwuchsstandort zu werden“, so der Lehrer des Pascal-Gymnasiums (NRW-Sportschule).
WWUBASKETS.MS: Philipp, nach Deiner offiziellen Verabschiedung ist es an der Zeit, über Deine neue Aufgabe beim UBC Münster zu sprechen. Was machst Du nun genau?
Philipp Kappenstein: Mein Aufgabenbereich seit Saisonbeginn ist, Ansprechpartner und Koordinator für den Bereich unseres NBBL-Teams, 2. Mannschaft und 1. Mannschaft zu sein, um da die Abläufe organisatorisch, aber auch die Absprachen mit den Spielern zu koordinieren. Ich treffe mich wöchentlich mit den Coaches der Teams Christoph, Atilla und Björn. Dazu treffe ich mich einmal in der Woche mit unserer Jugend-Leistungssportkoordinatorin Marsha, Björn und auch mit Helge. Meine Aufgabe ist, einfach der Ansprechpartner zu sein, der mir selber in dem Bereich immer ein bisschen gefehlt hat in den letzten Jahren. Das ist noch einmal ein wichtiger Schritt, dass man da Perspektiven und Kommunikationsstrukturen entwickelt, nicht jeder für sich allein arbeiten muss. Es ist für alle einfacher, an einem Tisch zu sitzen. Da sehe ich mich vor allem als Kommunikator und Bindeglied. Mit den Genannten wollen wir auch Konzepte für den Verein entwickeln, damit wir uns als Standort weiterentwickeln..
WWUBASKETS.MS: Kannst Du diese Idee näher ausführen?
Philipp Kappenstein: Wir wollen Konzepte hinsichtlich dessen entwickeln, was wir genau als Verein repräsentieren wollen: einmal in der Außendarstellung aber auch eben basketballerisch. Wie wollen wir auftreten? Was ist unsere Spielphilosophie? Was ist unsere Spielidee? All das möchten wir aufbauen und von oben nach unten transportieren. Vor allem unsere Hauptmannschaften in JBBL, NBBL, 2. Mannschaft und 1. Mannschaft, da wollen wir mit- und aufeinander abgestimmt sein. Auch organisatorische Sachen müssen dort optimal laufen.
WWUBASKETS.MS: Unser Jugend-Leistungsprogramm entwickelt sich seit Jahren weiter. Was sind Deine wichtigsten Anliegen, hier noch besser zu werden?
Philipp Kappenstein: .Einen sehr großen Aufgabenbereich sehe ich darin, die Spieler an die Hand zu nehmen ab einem gewissen Alter. Dass ich alle Spieler in dem Altersbereich ab dem ersten Jahr NBBL, die für uns Perspektivspieler sein können, umfangreich betreue, ihnen auch eine Außensicht geben kann. Die Jungs spielen teilweise in drei verschiedenen Mannschaften mit verschiedenen Ansprüchen. Da ist es wichtig, dass nicht nur der jeweilige Trainer mit ihnen spricht. Sie brauchen einen Ansprechpartner, der ihnen auch vermitteln kann, wo sie in der Entwicklung stehen, der sie in den nächsten Schritten begleitet und auch mit anleitet. Das ist bei den jungen Spielern sehr individuell, sowohl basketballerisch als auch in ihrem jeweiligen Lebensweg. Das beschränkt sich nicht nur auf unsere Spieler. Wir haben ja auch noch Spieler, die in Kooperationsvereinen spielen, wie zum Beispiel Lorenz Neuhaus aktuell in Hamm. Auch mit ihnen treffe ich mich in regelmäßigen Abständen, spreche mit ihren Trainern, gebe Feedback, wo sie gerade in ihrer Entwicklung stehen. Das Ziel ist natürlich einmal, dass wir als Verein davon profitieren, diese Spieler vielleicht einmal wiederkommen oder einen Zwischenschritt gehen, wenn der Sprung von der Zweiten in die Erste vielleicht zu groß ist. Sie sollen eben Zwischenschritte gehen können, damit sie uns nicht verloren gehen.
WWUBASKETS.MS: Was möchtest Du perspektivisch mit Deinen anderen Mitstreitern erreichen?
Philipp Kappenstein: Ideal wäre, dass wir langfristig ein noch stärkerer Nachwuchsstandort werden, als wir das jetzt sind. Mittelfristig möchten wir unser NBBL-Team in die A-Gruppe führen und in allen Ligen höchstes Niveau anbieten. Wenn wir Spieler von außerhalb rekrutieren möchten, müssen wir ihnen auch etwas anbieten können. Wir haben in Münster schon ein tolles Konstrukt, mit unserem Jugendbereich, der NRW-Sportschule, dem Sportinternat, der WWU als Partnerhochschule des Spitzensports für Karrierewege und Karrieremodelle. Wir wollen es zukünftig auch in vollem Umfang nutzen.
WWUBASKETS.MS: Was wäre denn eine ideale Konstellation für die Zukunft des UBC Münster?
Philipp Kappenstein: Im Idealfall schließen wir die Lücke zwischen zweiter und erster Mannschaft. Wir haben dann eine gute Mischung zwischen jungen Spielern und Spielern aus der Ersten, die vielleicht rausfallen können oder berufsbedingt etwas kürzer treten müssen. Ihnen müssen wir ein hohes Spielniveau bieten können. Dass kann über Kooperationsvereine gehen, die wichtig für uns sind. Mittelfristig schaffen wir es vielleicht, mit der Zweiten 1. Regionalliga zu spielen, um Talente unter dem eigenen Dach bestmöglich fördern zu können. Gutes Beispiel ist gerade Leverkusen mit ProA und 1. Regionalliga. Das ist dort sehr, sehr fruchtbar, auch mit der NBBL-A-Gruppe. Das wäre für uns schon das Idealmodell. Wenn man groß denkt, ist es natürlich sehr vorbildlich, wie es bei ALBA Berlin läuft, gerade auch, was schon den Unterbau bei den ganz Kleinen angeht. Das ist ein ganz, ganz tolles Konzept, von dem man sich sicherlich einige Beispiele daran nehmen kann, auch wenn wir eine andere Infrastruktur in Münster haben.
WWUBASKETS.MS: Wie sieht es aktuell bei den Jüngsten aus?
Philipp Kappenstein: Weiteres Ziel ist, dass es nicht nur die WWU Baskets und den UBC gibt, wir auch so ein bisschen die Stadtteilvereine mit an die Hand nehmen. Da finden jetzt auch erste Kooperationsgespräche statt, wie man Basketball in Münster noch breiter verankern kann. Es muss immer über die Quantität in die Qualität gehen. Die Nachfrage für den Basketball in Münster ist enorm. Da müsste man Kooperation, Trainerausbildung, Trainer hinbringen, Anreize schaffen, Kinder schon in frühem Alter zum Basketball bringen. Da gehört auch das Schulische dazu, da bin ich auch mittendrin mit der NRW-Sportschule. Wir machen daneben ein Grundschulkonzept, dass neu angefangen hat und ich mit fördere.
WWUBASKETS.MS: Es gibt also noch reichlich für Dich zu tun …
Philipp Kappenstein: Oh, ja! An erster Stelle steht immer die Kommunikation und Konzeptentwicklung. Wir wollen als Standort nicht stagnieren, sondern uns weiterentwickeln. Es wird wesentlich mehr auf uns zukommen in den nächsten Jahren und alles immer noch professioneller werden. Das ist ein ganz wichtiger Faktor und macht mir total Spaß..