U12 1 verliert Spitzenspiel gegen GV Waltrop
22. November 2021„Jan, Andrej und ich haben den Applaus schon sehr genau gehört“
22. November 2021(ts) 1.800 Fans erhoben sich und feierten mit stehenden Ovationen drei lebende Legenden. Manager Helge Stuckenholz eröffnete mit seiner Ansprache in der Halbzeit der Ligapartie gegen Iserlohn eine wunderschöne Zeremonie, an deren Ende für drei prägende Sympathieträger die größte Ehre stand, die Basketballern zuteilwerden kann. Gänsehaut-Momente. In das WWU-Baskets-Logo integriert steht „Kappenstein Headcoach 2012-2021“ im mittleren der drei unter das Hallendach hochgezogenen Banner, umrahmt von den Trikots mit den Nummern 9 und 5: „A. König 2013-2021“ und „J. König 2013-2021“. Beide Rückennummern werden somit nicht mehr vergeben. Fortan werden Andrej König, Philipp Kappenstein und Jan König als erste Akteure des Clubs überhaupt in der Ehrenriege geführt.
Weggefährten und Emotionen
Aus den Teams der Ära des Trios reisten Weggefährten nach Münster, um es zu verabschieden. Marley Jean-Louis war aus Berlin gekommen, Anselm Hartmann aus Freiburg, Guido Narrendorf war da. Allesamt aus den ersten Wirkungsjahren der Geehrten. Leo Padberg, Alex Goolsby oder Niklas Husmann haben erst im vergangenen Jahr die WWU Baskets verlassen. „Endlich haben wir die Kulisse, in der sich die drei Männer von uns verabschieden können, ohne die wir alle nicht hier wären“, eröffnete Helge Stuckenholz die Zeremonie. Dem sichtlich gerührten Manager fehlten „ehrlich gesagt die Worte. Und wenn ich jetzt etwas zu den Jungs sagen sollte, dann könnte ich gar nicht mehr aufhören.“ Und so ließ er Taten sprechen. „Wir werden ab heute die Nummer fünf und neun nie wieder in Münster vergeben, weil die Jungs sich es verdient haben. Und Philipp Kappenstein, wie auch Jan, wie Andrej bei jedem Spiel bei unserer Bank oben links in der Ecke wissen.“ Ohrenbetäubender Jubel brandete auf, als die drei im Spotlight in den Mittelkreis gingen.
„Das ist eine Riesenehre“
Es war der Abend der Emotionen, vieler kleiner Momente und Rückblicke. „Wow“, leitete Andrej König seine kurze Ansprache ein und rang um Fassung. „Ich spreche erst mal für uns alle drei. Das ist eine Riesenehre. Vielen, vielen Dank. 2013 in der Uni-Halle vor 200 Leute: Dass wir irgendwann in Berg Fidel vor so einer Kulisse, mit so viel begeisterten Zuschauern enden, die Reise mal hier hingeht“, sagte er beinahe ungläubig. „Vielen, vielen Dank. Vielen Dank auch an Helge, danke Philipp. Und danke an ganz viele andere."
„Es ist ein Wahnsinnsmoment“
Jan König – noch ganz im Kapitäns-Modus – blickte auf seine angereisten Mitstreiter auf die Tribüne. „Ganz zentral, glaube ich, sind über die ganzen acht Jahre unsere Mannschaftskollegen gewesen, Helge, ‚Macke‛, die alles ermöglicht haben. Vielen Dank Euch, dass wir jetzt hier heute stehen dürfen.“ Auch Wehmut kam beim früheren Kapitän auf: „Es macht einfach Spaß, hier zu sein, auch wenn es vielleicht ein bisschen traurig ist, dass man nicht mehr auf dem Feld ist.“ Und an die Zuschauer gerichtet: „Danke Euch allen.“ Es gäbe, so König, im Basketball nichts Bedeutsameres als dass die Nummer nicht mehr vergeben wird. „Es ist ein Wahnsinnsmoment.“
„Ihr habt das hier für uns so besonders gemacht“
Es hatte Philipp Kappenstein schon zu schaffen gemacht, die vergangene Saison ohne Zuschauer zu spielen. So betonte der frühere Headcoach der WWU Baskets, ihn freue ganz besonders „die Halle ist voll, das ist megageil“. Der 42-Jährige wandte sich direkt an das Publikum: „Ihr habt das hier für uns so besonders gemacht. Es ist überragend, was sich in Münster basketballmäßig entwickelt hat.“ Unabdingbar für die Spieltag-Events sind viele Helfer hinter den Kulissen. Sie machen dies erst möglich. „Wir hatten im letzten Jahr nicht die Chance, allen Helfern, Marco, allen die hier sind, Danke zu sagen. Wir danken Euch für überragende Arbeit, die Ihr gemacht habt über viele, viele Jahre“, sagte Kappenstein und zog Bilanz: „Es war eine geile Zeit. Wir sehen uns ganz sicher hier viel wieder. Bis bald, würde ich sagen. Vielen Dank!“ Der Rest war Jubel und donnernder Applaus.