Siegesserie der U12 1 auf drei ausgebaut
7. November 2021NBBL: Auswärts läuft es
8. November 2021(cs) Das 65:72 auf der Anzeigetafel in Werne zeigt in kühlen Zahlen einen Auswärtssieg der WWU Baskets Reserve. WWU auf der Anzeige stehend inklusive. Dabei wird Reduktion auf die reinen Zahlen dem Spiel in all seinen Facetten bei weitem nicht gerecht. Denn was die rund 200 begeisternden Werne-Fans und die rund 10 UBC-Fans davor emotional geboten bekamen und zugleich selbst zur herausragenden Atmosphäre beitrugen war genau das, was alle in der Halle Anwesenden die letzten 20 Monate so schmerzlich vermissten. „Es war ein grandioses Erlebnis. Wenn die ganze Halle gegen dich ist, dann pusht dich das, du saugst es auf und es ist genau das, was Sport ausmacht. Das Spiel hätte auch in die andere Richtung ausgehen können. Die Zuschauer stehen die letzten vier Spielminuten, es steht 61:59 und dann trifft Alex einen völlig bekloppten 9m 3er und du merkst, wie ein Donnerschlag durch alle Beteiligten geht“, so ein begeisterter Trainer Christoph Schneider nach dem Spiel.
Es war in der Tat ein Spiel auf des Messers Schneide und Münster hätte sich über eine Niederlage nicht beschweren dürfen. Am Ende zahlte sich aber auch die Erfahrung und Routine der auf dem Feld stehenden Spieler aus. Das oftmals auch notwendige Glück in einem Spiel soll hierbei aber ausdrücklich nicht unerwähnt bleiben. Da war neben dem angesprochenen 3er von Alex Goolsby (10 Punkte) vor allem die vier konstant offensiv wie defensiv abliefernden Routiniers Stephan Kreutzer (12 Punkte), Marc Steltenkötter (12 Pkt), Guido Narendorf (10 Pkt) und Topscorer Leo Padberg (16 Punkte). Sie trugen in unterschiedlichen Phasen offensiv das Team, aber es war vor allem die Defensive, mit der alle 12 Akteure maßgeblich zum hart umkämpften Auswärtssieg beitrugen. Niklas Keilinghaus, der Ex-Werner und offensiv eher unscheinbare Spieler nahm genauso wie sein Teamkollege Phil Schmidt allein fünf Offensivfouls auf und sorgten in entscheidenden Phasen für die richtigen Stopps. Denn auch wenn der UBC nach dem 32:32 in der 17. Minute konstant in Front lag, wirklich absetzen konnten sich die Domstädter nie.
Im Gegenteil, Werne konnte immer wieder verkürzen, aber es waren dann eben die bereits genannten Akteure, die offensiv für kleine Zwischenspurts sorgten und die entscheidenden Bälle in den Korb beförderten. So sorgte Leo Padberg mit einem 7:0 Lauf im 3. Viertel zum 49:41 für die erste größere Führung. Aber Münster bekam bis zum 64:62 in der 38. Minute die 1 gegen 1 Situation nicht in den Griff. Werne spielte teilweise wild und ungestüm, mit viel Herz und maximalem Willen. Während Münster versuchte die Vorteile durch das Passspiel zu suchen, teilweise zu umständlich agierte, wählte Werne häufig den direkten und kompromisslosen Weg zum Korb. Und das mit Erfolg. Denn Münster bekam die entschlossenen Attacken häufig nicht gestoppt, kassierte zu viele Rebounds gegen sich und musste sich zwangsläufig dem Spiel der LippeBaskets anpassen.
„Wir mussten reagieren und haben das personell über eine kleinere Aufstellung am Ende geschafft. Es ist nicht ideal, auch für die Rotation und Spielzeit einiger Spieler, wenn man sich dem Gegner dahingehend anpassen muss das man vom eigenen Plan abweicht und zum Beispiele Vorteile in der Größe und Physis abgibt. Aber am Ende war es richtig, dass wir ohne unsere Bigmen spielen und über das Switchen die Angriffe gestoppt bekommen. Fußarbeit wird ein Thema in der nächsten Trainingswoche sein“, so Coach Schneider weniger begeistert zur Sachanalyse.
Das insgesamt hitzige Spiel, in der Hand der beiden sehr guten Schiedsrichter Jach und Gerhards aufgehoben (Münster mit zwei Unsportlichen Fouls, Werne mit zwei Technischen Fouls, alle völlig zu Recht) wurde am Ende durch einen fein herausgespielten 3er von Leo Padberg nach einem Extrapass von Niklas Keilinghaus zum 71:63 50 Sekunden vor dem Ende vorentschieden. Nach dem Schlusspfiff erhielten beide Mannschaften großen Applaus von den über 200 Zuschauern, von denen sicherlich niemand sein Kommen bereut haben dürfte.
Münster steht nach dem zweiten Sieg mit weißer Weste an der Tabellenspitze der 2. Regionalliga und erwartet die bisher sieglose SG Telgte-Wolbeck zum Lokalderby im heimischen Wohlfühlraum (Pascal-Gymnasium, 16 Uhr, 3G-Regel, Eintritt frei). Es dürfte wieder spannend, laut und voll werden. Ein frühzeitiges Kommen ist in Anbetracht der limitierten Plätze angeraten.
Spielverlauf (aus UBC-Sicht): 19:17 – 37:35 (18:18) – 51:43 (14:8) – 72:65 (21:22)
UBC-Punkte: Padberg 16, Kreutzer, Steltenkötter je 12, Goolsby, Narendorf je 10, König, J. 9, Ehrich 2, Carstens 1, Christophel, Keilinghaus, Oguama, Schmidt.