Philipp Kappenstein: „80 Minuten an unser Leistungslimit gehen“
6. Mai 2021„Zuspruch von unseren Fans und aus der Stadt tut gut“
8. Mai 2021(ts) Ein furioses Schlussviertel (29:15), erneut ein Krimi, erneut ein Comeback der WWU Baskets: Am Ende der ersten 40 von 80 Endspielminuten um den Aufstieg in die BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA besiegten die Münsteraner erstmals in der laufenden Saison die VfL SparkassenStars Bochum. Die Mannschaft von Headcoach Philipp Kappenstein kämpfte den Aufstiegsfavoriten im Schlussabschnitt leidenschaftlich zum 89:84 (39:48)-Erfolg nieder. Im einmal mehr hochintensiven Duell der Westfalenrivalen sahen die Ruhrstädter mit ihrem hochwertigen Line up lange Zeit wie der Sieger aus, noch zu Beginn des Schlussviertels führten sie 69:57. Doch der „Riesencharakter der Mannschaft“, so Headcoach Philipp Kappenstein, sorgte für die Wende und ein kleines Punkteplus für das Rückspiel am Sonntag in Bochum.
Gutem Auftakt folgt Bochums Lauf
Im ersten Aufstiegs-Endspiel standen Jasper Günther, Marck Coffin, Cosmo Grühn, Jan Köng und Malcolm Delpeche in der ersten Fünf. Beide Teams erzielten ihre ersten Punkte mit aggressiven Drives zum Korb. Vor allem durch Malcolm Delpeche und Jasper Günther kamen die Münsteraner gut in die bissig geführte Partie, lagen Mitte des Viertels 11:6 vorn, verloren aber nach Delpeche-Dunk und Coffin-Dreier den Faden (16:12, 7.). Bochum spielte stark, verursachte Probleme in Münsters Defense, nutzte frühe Ballverluste. Niklas Bilski und Noah Dickerson schlossen einen 11:2-Lauf der Ruhrstädter zum 23:18 für die Gäste nach Viertel eins ab.
Verpasste Chancen
Die Mannschaft Philipp Kappensteins schuf sich im zweiten Viertel einige unglückliche Aktionen, ließ zahlreiche Chancen ungenutzt. Bochum baute seinen Lauf viertelübergreifend durch zwei Kamp-Dreier und Marius Behr am Brett auf 19:3 und zur 31:19-Führung aus. Die WWU Baskets fanden nur schwer defensiven Zugriff, aber kämpften weiter, verkürzten über Cosmo Grühn aus der Distanz und vier Punkte Jasper Günthers auf 29:36 (15.) Kai Hänig setzte Akzente in dieser Phase, „Not-in-my-house-Hänig“ ackerte unter beiden Körben, stellte auf 33:39, stopfte Günthers Assist durch die Reuse (35:42, 16.). Erinnerungen an das ProB-Aufstiegsfinale wurden wach. Chancen zur weiteren Annäherung ließ sein Team nicht nur liegen, sondern Sekunden vor der Pause ließ sich Cosmo Grühn den Ball von Lars Kamp klauen. Einfacher Korb zum 39:48 zur Halbzeit.
Münster muss abreißen lassen und kämpft
Bochum wirkt auch nach dem Seitenwechsel wacher. Nächster Steal (39:50), weitere Turnover, die wenig berauschende Wurfquote zur Halbzeit (38 %) ging weiter in den Keller. Der Aufstieg geriet nach Ellijah Allens Dreier in weite Ferne (39:53, 23.). 14 Punkte Rückstand – eine schwere Hypothek. Erst Cosmo Grühns Dreier stoppte die 5:04 Minuten andauernde halbzeitübergreifende Punkteflaute der Uni-Städter (42:53). Peu à peu bissen sich die WWU Baskets besser in die für sie so zähe Partie. Marck Coffin übernahm immer mehr Verantwortung, zog erfolgreich zum Korb, legte aus der Distanz nach (49:58, 26.). Die Weißen kehrten über Jan Königs Dreier vermeintlich endgültig zurück (54:60, 27.) und kassierten prompt mit Bochums nächstem Run den nächsten Nackenschlag. Miki Serveras Dreier bedeutete wieder einen zweistelligen Rückstand 55:67 (29), den Adam Touray mit Tip in zum 60:69 nach Viertel drei drückte.
Famoses Schlussviertel – WWU Baskets drehen Partie
Die Kontrolle der Rebounds und jede Posession durchzuziehen waren zwei Kappenstein-Schlüssel vor den Finalspielen. Wie verwandelt setzte sein Team diese Vorgabe im Schlussviertel in die Tat um. Topscorer Marck Coffin (22 Punkte) per Dreier 63:69 und Lay up zum 65:71 für „nur“ noch fünf Punkte Distanz. Jasper Günther drehte auf, ging inzwischen angeschlagen über den Schmerzpunkt. Sechs Punkte in Folge zum 71:76, bevor Cosmo Grühn die virtuelle Halle Berg Fidel vor dem Stream „beben“ ließ. Plötzlich waren sie da und zogen jede Posession unerbittlich durch. Bochum hatte kaum noch etwas zuzusetzen. Jasper Günther kam frei aus der Distanz zum Abschluss und besorgte tatsächlich die erste Führung seit Ende des ersten Viertels (78:76, 36.), packte zwei Freiwürfe nach Foul von Kilian Dietz obendrauf (80:76). Tatort Münster, einmal mehr. Noch konterte Bochum durch Elijah Allen, Johannes Joos und Lars Kamp jeweilige Vier-Punkte-Rückstände. Die WWU Baskets in persona Marck Coffin, Macolm Delpeche und Jan König antworteten eiskalt (86:82). Noch 39 Sekunden. Bochums Topscorer Niklas Geske sorgte 22 Sekunden vor dem Ende für die nächste Herausforderung. Das Kappenstein-Team suchte den Dreier, fand den Dreier: fünf Sekunden vor dem Ende. Aus der äußersten Ecke feuerte Cosmo Grühn seinen fünften Dreier (71%) des Abends zum Sieg. Trockene Antwort des starken Forwards nach dem Spiel: „Da muss man einfach werfen, da kann man nicht darüber nachdenken.“
Sonntag Entscheidung um Aufstieg in Bochum
Noch am Samstag treffen sich die WWU Baskets, werden eine Besprechung haben, Schlüsse aus dem Hinspiel ziehen. Headcoach Philipp Kappenstein bittet dann zum Wurftraining, möchte „alles mobilisieren, was in uns ist für Sonntag“, denn die große Herausforderung wartet bereits am Sonntag, 19.00 Uhr. Dann empfangen die VFL SparkassenStars die WWU Baskets Münster zum entscheidenden Spiel um den Aufstieg in die BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA. Die Gastgeber übertragen live auf Sportdeutschland.TV.
BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB Playoffs
Aufstiegsrunde, Halbfinale, Hinspiel:
WWU Baskets Münster VfL SK-Stars Bochum 89:84 (18:23/39:48/60:69)
WWU Baskets: König, J. (7/1), Günther (20/2, 6 Ass.), Weß, König, A., Hänig (6), Baues (1), Coffin (22/3), Pahnke, Grühn (15/5), Delpeche (13/ 11 Reb.), Reuter (2), Touray (3)
VfL Bochum: Geske (15/2), Dickerson (8), Bilski (8/2), Kamp (15/2), Servera (13/1), Jung (DNP), Behr (2), Bungart (DNP), Allen (8/1), Joos (11), Dietz (4), Lang (DNP)
Schiedsichter: Lohmüller, Naim
Die Spielstatistik wird vom BALLSIDE Liveticker präsentiert.
WWU Baskets – VFL SparkassenStars Bochum: Das ganze Spiel auf Sportdeutschland.TV.