(ts) Letztes Auswärtsspiel 2020, einmal noch Hochspannung auf dem Court vor Weihnachten: Am Mittwoch reisen die WWU Baskets zum SC Rist Wedel in die Steinberghalle. Gegen die heimstarken Schleswig-Holsteiner, die in dieser Spielzeit ihre Punkte zu Hause einsammelten, sind die Münsteraner auf einen Gegner eingestellt, der nichts mit dem aktuellen Tabellenplatz zu tun hat. „Eine Mannschaft auf Wiedergutmachungskurs, wie sie auch angekündigt haben“, erwartet Philipp Kappenstein, „die darüber hinaus top besetzt sein wird aufgrund der Bundesligapause des Kooperationspartners Hamburg Towers, „so der Headcoach der WWU Baskets weiter. „Damit sind sie wesentlich stärker besetzt als im Normalfall.“ Ab 19 Uhr will der Tabellenzweite dennoch die letzte Hürde des Jahres nehmen und seine Position im Spitzenfeld festigen. Verfolgen können die Fans das Duell live auf Sportdeutschland.TV.

Kehrt an eine frühere Wirkungsstätte zurück: Helge Baues spielte in de Saison 2015/16 in Wedel. Foto: Markus Holtrichter

Niveau auswärts auf den Court bringen

Die Münsteraner haben aktuell die längste Siegesserie der Liga. „Mit den Siegen kommt dann auch automatisch das Selbstvertrauen“, sagt Helge Baues. „Wenn Du merkst, Du gewinnst die Spiele, Du bist in knappen Situationen da, dass Du zu so etwas in der Lage bist, dann spielst Du auch lockerer“, so der in der Saison 2015/16 für Wedel spielende Münsteraner Power Forward. „Wir haben aktuell viel Selbstvertrauen“ stimmt Philipp Kappenstein zu und fügt an: „Wir spielen auch wirklich auf einem guten Niveau.“ Das möchte er nach dem 93:71-Heimsieg über die RheinStars Köln nun auswärts bestätigt wissen. „Es gilt dasselbe wie vor zwei Wochen beim ETV Hamburg: Wir müssen uns auswärts stabilisieren, da die Leistung abrufen und das bestätigen, was wir zu Hause abliefern“, umreißt der Münsteraner Coach die Herausforderung im hohen Norden. „Es wäre ein Riesenschritt für mich, in Wedel zu gewinnen, es ist eine Riesenchance, uns weiterhin in den oberen Plätzen zu etablieren“, so Kappenstein weiter, der großen Respekt vor der Aufgabe am Spieltag in der Woche hat: „Das ist schon ein sehr gutes, sehr talentiertes Team, wenn sie alle an Bord haben. Ich schätze die Rister deutlich besser als ihren Tabellenplatz ein.“

Gastgeber komplett

Wedels Headcoach Benka Barloschky kann gegen die WWU Baskets aus dem Vollen schöpfen. Nach dem verletzungsbedingt schwächeren Saisonstart kann er, der in Personalunion auch Co-Trainer von Pedro Calles bei den Hamburg Towers ist, nun nachjustieren. Die Doppellizenzspieler vom Erstligisten Hamburg Towers, die erst wieder nach Weihnachten spielen, stehen zur Verfügung. Dazu haben die Rister im Vergleich zum Saisonanfang nachgerüstet.

Jan und Andrej König beim letzten Aufeinandertreffen in Münster im Duell mit Wedels Justus Hollatz. Foto: Markus Holtrichter

Bundesliga-Talente und Nachverpflichtungen

In dieser Saison stehen die Guards Justus Hollatz und Osaro Jürgen Rich Igbineweka sowie Center Hendrik Drescher und Forward Samuel Schmedes in beiden Kadern. Hollatz ist unter Calles feste Größe bei den Towers geworden. Es bleibt abzuwarten, ob Calles und Barloschky eines der deutschen Top-Talente eher eine Pause vom intensiven Bundesliga-Alltag gönnen werden. Drescher fällt seit Ende Oktober mit Kreuzbandriss aus. Ein Glücksgriff gelang den Ristern mit der daraus resultierenden Nachverpflichtung des Amerikaners Tucker Haymond, der in seinen ersten drei Spielen sagenhafte 26,7 Punkte im Schnitt erzielte, von den Towers inzwischen ebenfalls mit einer Doppellizenz ausgestattet wurde. Mit Rich Igbineweka (18,1 Punkte), Schmedes (11,9 Punkte) und den ProA-erfahrenen Center Aurimas Adomaitis (11 Punkte) haben die Schleswig-Holsteiner drei Leistungsträger der Vorsaison halten können. Anfang Dezember kam der 20-jährige Maksim Gorbachov vom KK Portorož aus der zweiten Liga Sloweniens, ein U16- und U18-Nationalspieler aus dem Land des amtierenden Europameisters.

Philipp Kappenstein sieht gegen Wedel eine große Chance für die WWU Baskets. Foto: Hanno Bode

Keine „Weihnachtsgeschenke“

Keine Weihnachtsgeschenke – im doppelten Sinne – dürfen die WWU Baskets erwarten. In gewöhnlichen Zeiten würde man anlässlich des letzten Wedeler Heimspiels „Merry Ristmas“ wünschen. Doch muss dieses Jahr auch das traditionelle Wedeler Basketball-Fest vor dem Fest weichen. Einstellen müssen sich die WWU Baskets ein Tag vor Heiligabend dagegen auf ein hochintensives Spiel. „Sie machen sehr viel Druck defensiv, sie pressen viel, sind eher klein, athletisch, haben viel Zug zum Korb, sind aggressiv gerade in eigener Halle. Sie haben auch ihre beiden Siege zu Hause geholt“, fasst Philipp Kappenstein Wedels Spielweise zusammen. Trainer-Kollege Benka Barloschky hat nach der 76:94-Niederlage am Sonntag bei den TKS 49ers zudem angekündigt: „Auf jeden Fall muss eine Reaktion kommen.“

Das Personal: An der personellen Situation hat sich bei den WWU Baskets im Vergleich zum Köln-Spiel nichts verändert. Cosmo Grühn fällt weiterhin aus.

BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB
11. Spieltag: SC Rist Wedel – WWU Baskets Münster

Auf Korbhöhe! Zu Hause und unterwegs wie immer ganz nah dran sein! Mit Spielbeginn um 19.00 Uhr startet der BALLSIDE Liveticker der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Auf Sportdeutschland.TV wird das Spiel der WWU Baskets live zu sehen sein. Die Übertragung ist kostenpflichtig.