Bittere Niederlage bei LOK Bernau in letzter Sekunde
24. Oktober 2020Nah dran am Sieg
25. Oktober 2020(ts) Die WWU Baskets mussten die 550 km lange Heimreise aus Bernau mit einer bitteren 67:68-Niederlage im Gepäck antreten. Den entscheidenden Korb kassierte das Team von Philipp Kappenstein erst in der letzten Zehntelsekunde (zum Spielbericht). Ganz anders hatten sich das Team um Kapitän Jan König seine Belohnung des hohen Aufwands mit zehnstündiger Anreise tags zuvor und im Spiel vorgestellt. „Heute hat es noch nicht ganz gereicht. Eine Sekunde hat gefehlt“, bilanzierte Philipp Kappenstein und fordert von seiner Mannschaft: „Wir müssen unbedingt nächste Woche einen deutlichen Schritt weiterkommen.“
WWUBASKETS.MS hat Stimmen zum Spiel eingeholt.
Zum Spielverlauf:
Philipp Kappenstein: „Es war von uns ein sehr, sehr gutes erstes Viertel. Da haben wir gesehen, dass wir gut vorbereitet und gut eingestellt waren. Natürlich hat Jan insgesamt, vor allem im ersten Viertel, fantastisch gespielt. Wir haben viele kleine Sachen richtig gemacht. Wir haben Bernau im zweiten Viertel wirklich durch sehr, sehr unnötige Ballverluste und Offensivrebounds ins Spiel zurückkommen lassen. Nach der Halbzeit haben wir uns im dritten Viertel wieder gut zusammengerauft, haben uns an die Sachen gehalten, die wir uns vorgenommen haben. Wir haben insgesamt gesehen im ganzen Spiel sehr gut verteidigt. Offensiv ist es einfach so, auch gerade im vierten Viertel, das wir viele einfache Dinge leider nicht verwerten, auch im zweiten Viertel war das schon so. Wir hatten wirklich frei herausgespielte Korbleger, auch nach Offensivrebounds viele Chancen, Putbacks, die wir leider nicht verwerten.
Dazu kommt natürlich eine relativ harte Foulverteilung aus unserer Sicht. Bernau hat am Ende 40 Freiwürfe, das tut natürlich schon weh. An Ende ist natürlich dieses +1-Play entscheidend, was uns sehr weh getan hat, wo wir nicht richtig zupacken, den Korb nicht verhindern, sondern den Korb kassieren plus Freiwurf. Nichtsdestoweniger hätten wir es am Ende besser ausspielen können. Es ist halt schade, weil wir einen großen Aufwand getrieben haben, teilweise gut gespielt haben, das Spiel lange kontrolliert haben gegen ein sehr gutes Team. Jeder weiß, wie schwer es ist, in Bernau zu gewinnen. Wir waren sehr nah dran. Es ist gerade heartbreaking.“
Jan König: „Wir sind sehr gut ins erste Viertel gestartet, haben gleich einen guten Vorsprung herausgespielt, was in Bernau immer sehr wichtig ist, die auswärts immer schwer zu spielen sind. Wir haben es da schon verpasst, darauf aufzubauen und den Vorsprung weiter zu erhöhen. Im zweiten Viertel war es dann ein enges Spiel, wir sind nur mit zwei vor in die Halbzeit gegangen.
Wir haben defensiv und offensiv eigentlich viel richtig gemacht. Wir sind im dritten Viertel wieder gut rausgekommen, waren wieder knapp zehn Punkte vor. Auch da haben wir es nicht geschafft, das Ergebnis noch einmal höher zu gestalten, um auch psychologisch ein anderes Gefühl zu schaffen, die Überhand zu gewinnen, auch wenn ich der Meinung bin, dass wir eigentlich in allen Belangen das bessere Team waren. Im vierten Viertel haben wir uns offensiv ein bisschen schwer getan, unser Spiel weiter so zu spielen. Wir waren am Ende ein bisschen verkrampft und haben unglücklich verloren, nachdem wir 39 Minuten und 59 Sekunden geführt haben.“
Zum Buzzer Beater:
Philipp Kappenstein: „„Es hätte natürlich nicht bitterer kommen können als in dem Moment. Wir haben 39:59 Minuten Komma 9 quasi geführt, haben ein sehr gutes erstes, ein sehr gutes drittes Viertel gespielt. Wir haben leider im zweiten und vierten Viertel ähnliche Fehler gemacht. Natürlich tut es uns unglaublich weh nach dem Aufwand, den wir hier getrieben haben, auch heute im Spiel getrieben haben, nach der gestrigen 10-stündigen Hinfahrt, mit leeren Händen nach Hause zu gehen.“
Jan König: „Wir haben das Spiel aber sicherlich nicht am Ende verloren, sondern vorher, wo wir den Sack nicht zumachen konnten. Wir haben unsere Chancen durch Turnover oder verlegte Sachen einfach nicht genutzt, die durchaus da waren. Das wird dann leider mal mit viel Pech bestraft. Jetzt müssen wir das Beste daraus machen, gerade in so einer neuen Mannschaft auch weiterhin noch zusammenfinden und auch zusammen auf dem Feld die richtigen Entscheidungen treffen. Es ist natürlich sehr enttäuschend, ein Spiel so zu verlieren, wo man lange geführt und eigentlich auch besser gespielt hat. Aber auch das gibt es. Jetzt müssen wir uns auf nächste Woche vorbereiten, es besser machen und ein Spiel haben, wo alles zusammenläuft bei uns.“
Zu nächsten Schritten:
Philipp Kappenstein: „Zusammenfassend muss man sagen, dass wir die Wut, die wir gerade haben, mitnehmen müssen ins nächste Spiel. Ganz klar ist, wir müssen uns weiter deutlich steigern. Wir müssen den ProB-Basketball, der einfach ein sehr, sehr physischer, kampfintensiver ist, noch ein bisschen besser annehmen. Die einfachen Punkte, die wir am Korb liegen lassen, das ist schwierig, damit gewinnt man auswärts nicht, wenn man sich gegen alle Widerstände durchsetzen muss. Auf der großen Position waren wir sehr schnell in Foul Trouble, auch schon zu Beginn des Spiels.
Die Niederlage tut jetzt sehr weh, aber auf der anderen Seite kann man auch daraus jetzt wieder Energie ziehen. Ich erwarte einfach, dass wir die Wut im Bauch umsetzen in der nächsten Woche sowohl im Training als auch im Spiel gegen Stahnsdorf und uns belohnen. Was für uns ganz wichtig ist, dass wir unbedingt nächste Woche einen deutlichen Schritt weiterkommen, damit wir ready sind für die nächsten Spitzenspiele. Heute hat es noch nicht ganz gereicht. Eine Sekunde hat gefehlt. Wir haben sehr schwere Auswärtsspiele vor der Brust und auch ein sehr schweres Heimspiel nächste Woche gegen eine gute Stahnsdorfer Mannschaft, die deutlich stärker besetzt ist als in der letzten Saison. Wir haben andere Ambitionen. Wir müssen da jetzt den Kopf oben behalten, richtig hart arbeiten, die Energie in richtige Wege lenken, nächste Woche zurückschlagen und uns oben festsetzen.“