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21. Oktober 2020Mit vollem Kader in die Hussitenstadt
22. Oktober 2020(ts) Erst seit gut zwei Monaten ist Thomas Reuter bei den WWU Baskets. Nach seinem Wechsel in die Westfalenmetropole wurde der vielseitige „Vollblut-Basketballer“, wie er sich selbst nennt, schnell heimisch. Zwischen Studium, intensiven Trainingstagen und dem Saisonstart sprach der 28-Jährige über den Basketballer Thomas Reuter, seine Motive für den Wechsel nach Münster und worauf es am Ende ankommt, größere Ziele zu erreichen. „Ich war ganz froh darum, muss ich ehrlich sagen, weil es schon recht früh so ein bisschen Normalität wiedergegeben hat“, sagt Reuter im Interview mit WWUBASKETS.MS zur längeren Saisonvorbereitung als gewohnt.
WWU BASKETS.MS: Du wirkst bereits seit Wochen nicht mehr wie ein Neuzugang, sondern giltst bereits als integriert. Wie hast Du das gemacht?
Thomas Reuter: Das wurde mir erst mal relativ leicht gemacht. Da würde ich ein großes Lob an meine Teamkollegen ansprechen. Wir waren auch relativ lang in der Vorbereitung, haben schon einige Spiele gespielt, auch schon einiges erlebt. Wie zum Beispiel in Karlsruhe, wo wir nach einem zweistelligen Rückstand im letzten Viertel wieder zurückgekommen sind oder dass wir schon einige ProA-Teams geschlagen haben, aber auch gegen Dresden etwas unerwartet verloren haben. Da waren schon einige sportliche Situationen, auf die wir dann reagieren mussten und das auch gut gemeistert haben. Zwischenmenschlich hat es von Anfang an gepasst. Viele kannte ich auch lange vorher schon, man hat ja mal gegeneinander gespielt und sich da auch gesehen.
Was sind aus Deiner Sicht die ganz prägenden Merkmale des Basketballers Thomas Reuter?
Ich glaube, dass ich vor allem immer mit Energie spiele, versuche, positive Energie zu verbreiten. Offensiv bin ich recht vielseitig, habe einen guten Wurf, kann gut zum Korb gehen. Ich kann an jeder Stelle behilflich sein, wo es vielleicht gerade hapert. Defensiv gilt das gleich auch, ich bin relativ vielseitig. Ich kann einen „Kleinen“ verteidigen, ebenso auch mal bei einem „Großen“ aushelfen. Über die Jahre war immer meine Stärke, dass ich an beiden Enden des Feldes recht vielseitig einsetzbar bin.
Wie betrachtest Du Deinen persönlichen „Abstieg“ aus der ProA, in der Du letzte Saison gespielt hast, zurück in die ProB?
Ich würde das überhaupt nicht als Abstieg bezeichnen. Erst einmal war es recht überraschend, dass ich in der letzten Saison überhaupt den Schritt noch einmal in die ProA nach oben gegangen bin. Da war ich aber auch sehr froh darum, dass das dann gemacht habe. Das hat sich zufällig ergeben und wurde dann mit einer tollen Saison in der ProA persönlich und auch als Team belohnt. Jetzt bin ich in einem Alter, wo ich gerne auch eine Meisterschaft gewinnen möchte. Da kamen die WWU Baskets jetzt wirklich perfekt. Aus sportlicher Sicht wäre das für mich ein Trau, wenn wir sportlich den Aufstieg schaffen und dann ab nächsten Jahr in der ProA wären. So dass ich dann im nächsten Jahr wieder auf dem Level bin, wo ich gerne noch ein paar Jahre spielen würde.
Genießt man den Basketball in der ProB oder ProA noch intensiver, wenn man 28 Jahre alt ist? Wie lange planst Du Deine Karriere auf hohem Niveau?
Das ist ganz davon abhängig wie gesund man bleibt. Ich würde mich als Vollblut-Basketballer bezeichnen. So lange das möglich ist und ich mit Spaß dabei bin, würde ich das gerne fortführen. Ob ich dann 33, 35 oder 37 bin, ist zweitrangig. Es ist am Ende ein bisschen abhängig von der beruflichen Situation und der Gesundheit. Aber sollte sich da nicht schwerwiegend etwas verändern, würde ich meine Karriere auf hohem Niveau noch sehr gerne noch lange so fortführen.
„Manche Teams haben doch jetzt
sehr starke Kader zusammengestellt.“
Thomas Reuter
Wie ordnest Du die Leistungsdichte der diesjährigen ProB Nord ein?
Von dem was ich gehört habe, ist die ProB im Norden sehr stark geworden. Trotz Corona-Krise sind einige einen Schritt „runter gegangen“. Manche Teams haben doch jetzt sehr starke Kader zusammengestellt. Bochum kann man auf jeden Fall nennen, Berlin ist mit der Talentschmiede LOK Bernau oben mit dabei. Auch andere Teams haben sich namhaft verstärkt. Ich glaube, da ist einiges zu erwarten in der ProB Nord. Im Süden hat wohl Koblenz einen sehr starken Kader, auch Dresden gehört zu den zwei drei Teams des Südens, die mit Sicherheit Ambitionen haben.
Wenn viele Mannschaften auf einem Niveau sind, worauf kommt es am Ende vielleicht an?
Ein sportlicher Aufstieg, so weit ich das bewerten kann, geht wirklich viel über die Mentalität und vor allem die Teamchemie. Man muss wirklich Lust aufeinander haben, ist eine lange Zeit zusammen, wenn es dann wirklich bis ins Finale geht. Da muss man sich auf jedes Training freuen, auf jedes Spiel, die Unterstützung spüren. Und man muss natürlich auch fit sein zum richtigen Zeitpunkt. Man sagt immer so, man muss seinen besten Basketball zu den Playoffs spielen, aber es ist tatsächlich auch so. Es bringt nichts, wenn wir mit 8:0 starten, aber uns nicht wirklich verbessern, sondern zu den Playoffs muss alles stimmen. Taktisch, spielerisch, persönlich. Da muss dann alles fokussiert sein auf das eine Ziel was man zusammen hat.
Die Vorbereitung ist vorbei, war anders und länger. Neu für Dich?
So eine lange Vorbereitung war auf jeden Fall neu. Wir haben eigentlich pünktlich gestartet, nur der Start der Saison ist im Vergleich zu den Vorjahren nach hinten verschoben. Ich war ganz froh darum, muss ich ehrlich sagen, weil es schon recht früh, ich denke, den anderen geht es auch so, so ein bisschen Normalität wiedergegeben hat. Man konnte wieder jeden Abend zum Training, hatte wieder irgendwie auch regelmäßig soziale Kontakte, mit seinen Jungs in Kontakt zu sein. Deswegen war ich ganz froh darum. Und ich glaube wirklich, dass wir, wie schon angedeutet, jetzt ein paar Spiele gespielt haben, wo wir schon einige Erkenntnisse daraus ziehen konnten und auch als Spieler zusammengefunden haben, so dass ich glaube, dass wir jetzt zu Beginn der Saison schon ein gutes Fundament gelegt haben, auf dem wir aufbauen können.