Erfolgreiche UBClerinnen bei der Ü55 Deutschen Meisterschaften der Damen in Heidelberg
16. Mai 2024Nach 10 Seasons in 7 Jahren: Markus Wagner nicht mehr Coach der 1. Damen
17. Mai 2024(lh) Peter Lüsebrink gibt sein Amt als Headcoach der 1. Damen ab.
Mit der besten Saison im münsteraner Damenbasketball und dem Gewinn des WBV-Pokals beendet Peter Lüsebrink seine Arbeit als Headcoach der 1. Damen des Vereins.
Er hatte vor 3 Jahren (nachdem er zuvor ein Jahr als Co-Trainer dabei war) das Team von Markus Wagner, damals noch in der Oberliga, übernommen. Er hört vor allem aufgrund von privaten und zeitlichen Aspekten auf: „Der Hauptgrund, neben ein paar Faktoren im Umfeld, ist, dass mir einfach die Freiheit fehlt, auch mal Reisen innerhalb der Saison zu machen und dass ich unter der Woche und abends grundsätzlich mehr Zeit für mich und andere haben will und da schaffe ich es nicht mehr, teilweise bis 22:30 in der Halle zu stehen“, erklärt Lüsebrink seine Beweggründe.
Aufstieg im ersten Jahr
Ihm gelang mit dem Team in seiner ersten Saison 2021/22 der Aufstieg in die Regionalliga sowie der Einzug ins WBV-Pokalfinale. Ihre erste Regionalligasaison konnten die Münsteranerinnen direkt auf einem starken 5. Platz beenden. In der abgelaufenen Saison war es dann das Ziel, möglichst lange oben mitzuspielen und dieses Ziel wurde mehr als erfüllt: lange Zeit war der UBC auf Platz 1 der Tabelle und hatten sogar 2 Spiele vor Schluss noch die Möglichkeit, die Meisterschaft zu holen. Auch wenn es aufgrund von einigen schwachen Spielen, in denen sie aufgrund verschiedener Umstände nicht ihre Bestleistung oder in voller Besetzung antreten konnten, am Ende „nur“ für Platz 3 reichte, kann die Mannschaft und auch Peter Lüsebrink auf eine starke Saison stolz sein.
Ziel: schnell und attraktiv spielen!
Gerade offensiv ist eine große Entwicklung der Mannschaft zu erkennen, die nun im Schnitt um die 20 Punkte mehr scort als noch vor einigen Jahren in der Oberliga und im Liga- und Pokalwettbewerb zusammen 83 Punkte pro Spiel erreichte. Auf diesem höheren Niveau gibt es überhaupt nur 2 Teams in Deutschland, die ähnliche Offensivwerte wie die Münsteranerinnen auflegen. „Das ist schon stark, und im Nachhinein betrachtet hat mir das auch am meisten Spaß gemacht: die einzelnen Spielerinnen und das Team weiterzuentwickeln. Alle haben Basketball besser verstanden und ihre individuellen Fähigkeiten verbessert. In einigen Spielen plus manchen weiteren Halbzeiten hat es halt super funktioniert, das hat dann besonders viel Freude gemacht. Leider gab es dann auch diese Blackout-Spiele für die es aber auch Gründe gab. Ich glaube jedem ist klar, was passiert wäre, wenn wir 2-3 mal mehr in voller Besetzung angetreten wären“, kommentierte Peter Lüsebrink. Dazu kam mit dem Pokalsieg vor knapp 2 Wochen der große Erfolg mit einem überzeugenden Spiel in Bonn, sowie einem tollen Rückspiel vor großer heimischer Kulisse. Das ist alles kein Zufall: „Insgesamt liegt das sicherlich auch an unserer sehr guten Trainingsbeteiligung.“
Erfolgreiches Coaching-Duo
Auch sein Assistant-Coach hat eine wichtige Rolle gespielt: „Ich muss mich bei Markus bedanken, der in diesen 3 Jahren richtig aufgelebt ist und sich auch extrem weiterentwickelt hat. Er hat mir sehr viel Arbeit abgenommen und war ein entscheidender Grund, warum ich das Ganze so lange gemacht habe und die Aufgabe auch überhaupt erst angetreten habe. Ansonsten hoffe ich, dass der nachfolgende Trainer das Niveau, was wir jetzt erreicht haben, nutzen kann, um die Mannschaft in die richtige Richtung weiterzuentwickeln“, so die abschließenden Worte von Lüsebrink.
Auch für Markus Wagner, der Peter Lüsebrink in den letzten Jahren als Co-Trainer begleitete, ist das Ende der Zusammenarbeit alles andere als leicht, da die beiden Coaches eine ganz besondere Beziehung aufgebaut haben:
„Peter Lüsebrink hat dem Damenbasketball in Münster ein Selbstbewusstsein gegeben, das es vorher nicht gab. Er hat Menschen befähigt, selbst bestimmt nach Vorne zu gehen, ihre Freiheit wahrzunehmen und dadurch handlungsfähiger als vorher zu sein. Ich wusste nicht, dass es sowas gibt. Viele werden lange davon profitieren. Peter vor vier Jahren zu überreden, dass er mein Assistant wird, war eine Entscheidung, die ich jeden Tag wieder und Sonntags zweimal treffen würde. Dass ich ihn ein Jahr später sogar in die Headcoach-Position hineinargumentiere, war dann vielleicht das Meisterstück. Die Spielerinnen standen mehr als einmal kopfschüttelnd vor uns und haben gefragt, wie es sein kann, dass zwei so verschiedene Menschen so gut miteinander arbeiten können. Ich habe immer gesagt: durch viele Gespräche, die oft wesentlich über das Basketballerische hinausgingen und nicht selten im Philosophischen und Weltanschaulichen endeten, aber trotzdem immer im Kontext zum Sport und dem Team standen. Wir konnten dasselbe in unterschiedlichen Arten ausdrücken. Der eine rational, knapp, nüchtern und präzise, der andere ideenhaft, wortreich, extrovertiert und ergänzend. Dass diese in jeder Hinsicht erfolgreichen Jahre nun enden, fällt mir noch schwer zu begreifen“, so Wagner über die gemeinsame Zusammenarbeit.
Präsident Meinhard Neuhaus dankt Peter Lüsebrink
Über die gute Arbeit und das Engagement war auch der Vorstand des UBC Münster sehr glücklich: „Der Verein war froh, dass mit Peter Lüsebrink ein erfahrener Coach gefunden worden ist, der als Spieler und Trainer auch höherklassig tätig war. Während seiner Zeit als Headcoach hat sich das Team stetig verbessert und wichtige Erfolge gefeiert. Wir bedanken uns herzlich bei Peter für sein großes Engagement, auch weil er dafür die eine oder andere Reise zurückgestellt hat. Beim Nachholen wünschen wir viel Freude und begrüßen seine Bereitschaft, den weiblichen Bereich beratend bzw. aktiv zu unterstützen“, dankte Vereinspräsident Meinhard Neuhaus.
Foto: Giuseppe Vedda