NBBL siegt im Do-or-die-Spiel
26. Februar 2023Nur die Spitze des Eisbergs: Jugend-Programm beim UBC auf Hochtouren
1. März 2023(ne) Während die U16m3 auf Wiedergutmachung in Haspe brannte, konnte die U18 in Bonn den Schwung der NBBL in Leistung ummünzen. Die U12m1 und die U16m2 sind zwischenzeitlich nur wenig von Siegen gegen die jeweiligen Tabellenführer entfernt; die Teams nehmen viel Positives aus ihren Begegnungen mit.
Jugendregionalliga – U16m2 und U18m1 in Bonn
U18-Coach Andrej König durfte an diesem Wochenende fast die Krümmung der Zeit erfinden: Mit dem UBC-Team der NBBL stand er zunächst in Leverkusen als Co-Trainer an der Seitenlinie, kurz darauf schon war er mit „seiner“ U18 in der Regionalliga bei der BG Bonn gefordert.
„Die Partie in Leverkusen war ein toller Opener in den Basketballsonntag für meine Jungs. Sie hatten sich komplett entschieden, so früh aus Münster loszufahren, dass sie die NBBLer unterstützen konnten. Und das Spiel war so fesselnd, dass wir wirklich erst nach der Schlusssirene aufgebrochen sind. Der knappe Sieg unserer NBBLer hat uns sicher ein bisschen inspiriert“, konnte König der nicht ganz entspannten Anreise im Nachhinein viel Positives abgewinnen. Glücklicherweise war die Vorpartie in Bonn erst nach einer Overtime entschieden, so dass auch die Heimmannschaft nur eine kurze Aufwärmphase absolvieren konnte.
Getragen vom Spiel in Leverkusen, aber auch mit viel Selbstvertrauen vom Saisonsieg gegen den Tabellenführer aus Wuppertal am letzten Spieltag starteten die Münsteraner furios ins erste Viertel. König hatte sich dazu entschieden, dem älteren Jahrgang – verstärkt durch JBBLer Lukas Wiegeler – die Anfangsphase zu überlassen. Ein Kniff, der Wirkung zeigte: Aggressive Verteidigung sowie immer wieder energische Drives zum Korb (alleine im ersten Viertel erzielten die UBCler elf Punkte bei Korbaktionen mit Fouls) ließen den Vorsprung auf 17 Punkte zum Pausentee anwachsen – Zwischenstand 44:27 aus Münsteraner Sicht.
Die zweite Halbzeit war zwar nicht mehr ganz so zielstrebig, doch auch hier zollte König seinen Spieler Respekt: „Wir haben dann häufig mit den JBBLern gespielt, die altersmäßig zwar noch nicht ganz mithalten können, dafür aber eingespielt sind. Die haben wirklich einen überragenden Job gemacht. Wie überhaupt das ganze Team“, wusste der Coach im Nachhinein nichts negatives über das Spiel zu berichten. Dank des zu Beginn herausgespielten Vorsprungs konnten die Bonner nie wirklich herankommen, unter dem Strich stand ein ungefährdeter 81:69-Auswärtssieg. König: „Das Hinspiel hatten wir mit 20 Punkten verloren, jetzt haben wir gefühlt mit 20 gewonnen. Ich hoffe mal, dass das jetzt vielleicht eine kleine Trendwende ist.“
Direkt im Anschluss an das Spiel der U18 durfte die U16m2 unter der heute alleinigen Trainerin Nina Graf eine Altersklasse tiefer ebenfalls gegen die BG Bonn antreten. „Sonntagabend um 18 Uhr auswärts in Bonn, dazu noch bei Tabellenführer antreten, das ist schon etwas suboptimal für eine U16“, schrieb Graf spätabends. Immerhin konnte sich ihre Mannschaft sorgfältig auf den Gastgeber vorbereiten. „Nach dem Hinspiel war klar, dass unser Ballvortrag nur unter großem Druck erfolgen konnte, daran haben wir extra in der Vorwoche gearbeitet“, fasste sie am Morgen nach dem Spiel die abgelaufene Trainingswoche zusammen.
Der Lohn ließ sich sehen: Trotz der nominell klaren Vorzeichen gestalteten die UBCler das Spiel lange Zeit offen, standen oft an der Freiwurflinie (6 von 11 verwandelt im ersten Viertel) und konnten sich überhaupt viele gute Chancen herausspielen. Mit 21:20 nach zehn bzw. 48:42 Punkten zur Halbzeit hielt sich der Rückstand in Grenzen, auch wenn sich bereits im zweiten Viertel die Größe der Aufgabe andeutete: „Bonn hatte in dieser Phase viele zweite oder sogar dritte Chancen, aus denen sie dann auch Punkte gemacht haben“, bemängelte Graf wieder einmal die Reboundarbeit der UBCler. Und: „Insgesamt waren wir in der Transition, sowohl Defense als auch Offense im Verlaufe des Spiels einfach oft zu langsam im Vergleich zu den Bonnern.“ Doch für sich genommen waren diese spielerischen Baustelle zu beheben, nach Wiederanpfiff arbeiteten sich die Münsteraner zwischenzeitlich bis auf drei Punkte heran (59:62 in Minute 26). Schwieriger zu kompensieren war die Verletzung von Rune Reuter, die kurz vor der letzten Viertelpause auf eine Spielentscheidung hindeutete.
„Die Verletzung von Rune Reuter, der bis zu diesem Zeitpunkt unser Topscorer war, dazu schon früh im Schlussviertel zwei weitere Spieler mit fünf persönlichen Fouls auf der Bank – da konnten wir im letzten Viertel eigentlich nur noch hinterher laufen“, berichtete Graf nur noch kurz vom Ende des Spiels, das der UBC länger als befürchtet offen gestalten konnte. „Trotz der Kritik bin ich mit dem Spiel insgesamt sehr zufrieden, meine Jungs konnte lange dran bleiben, ohne die Verletzung wäre hier heute vielleicht sogar eine Überraschung gelungen“, überwog bei Graf nichtsdestotrotz das Positive: Das Gesamtergebnis spiegelte mit dem zu deutlichen 105:78 in keinster Weise wider, dass die UBCler die Partie lange Zeit ausgeglichen gestalten konnten. Nina Graf blickte daher zuversichtlich nach vorne, schon am nächsten Wochenende steht mit den Telekom Baskets die zweite Bonner Mannschaft auf dem Spielplan des UBC, diesmal dann allerdings in heimischer Halle.
Jugendregionalliga – U12m1 gegen Duisburg
Mit dem Nachwuchsteam der Baskets Duisburg gastierte der Ligaprimus zu Gast in der Ballsporthalle des Pascal-Gymnasiums. Martin Bigoj vor dem Spiel: „Das Hinspiel hatten wir mit rund 20 Punkten verloren, ich erinnere mich an ein Team, das zwar nur aus wenigen Spielern bestand, aber die hatten alle eine außerordentliche individuelle Qualität.“
In erster Linie sollte es also darum gehen, den Favoriten mit einer geschlossenen Teamleistung so lange wie möglich zu ärgern. Früh machten die UBCler Druck auf den Ballvortrag der Duisburger, die ihrerseits versuchten, die Verteidigung mit weiten Pässen auszuhebeln. Die anwesenden Zuschauer sahen ein Spiel, dem Bigoj „gutes Regionalliganiveau“ attestierte, er sah die von ihm erhoffte gute Mannschaftsleistung. Immer wieder erzielten die Teams Punkte aus guten Entscheidungen bei Einzelaktionen – hier half die individuelle Qualität den Duisburgern –, aber auch aus erfolgreichem Teamplay. Und nicht zuletzt konnten die UBCler dank ihres Kampfgeistes die körperliche Unterlegenheit ausgleichen, so dass der Rückstand der Domstädter nach vier Achteln mit 43:49 Punkten überschaubar ausfiel.
Einige der Zuschauer hatten angesichts der lediglich sechs Gästespieler gehofft, dass das Team von Rhein und Ruhr im Laufe der Partie konditionelle Probleme bekommen würde, doch Bigoj hatte dies nicht erwartet: „Duisburg spielt immer mit einer extrem kleinen Rotation, die Spieler sind die Belastung gewohnt. Ungewohnt war für sie heute eher unsere aggressive Ganzfeld-Presse.“ Deren Ausführung hatte den Gästecoach so sehr in Rage versetzt, dass er sich bei der Diskussion über ihre Legalität mit den Schiedsrichtern gar ein technisches Foul einhandelte.
Doch zurück zum Spiel: Zu keinem Zeitpunkt in der zweiten Halbzeit konnten die Münsteraner aufschließen, das Endergebnis fiel mit 93:102 aus Sicht des UBC knapp aus. Der Coach zeigte sich im Anschluss dennoch sehr zufrieden: „Das war das bislang beste Spiel meiner Mannschaft. Die positive Entwicklung von Spielern und Teamplay ist deutlich zu sehen, auch Schiedsrichter und der Duisburger Coach haben das hervorgehoben. Diese Niederlage fühlt sich fast wie ein Sieg an!“
Jugendoberliga – U16m3 in Haspe
Der Spielplan meinte es gut mit der U16m3 (Foto oben) von Ben Bieling und Dominik Braune. Ganze sieben Tage nach der unglücklichen Hinspiel-Niederlage gegen den SV Haspe konnte das Oberliga-Team auf Wiedergutmachung in fremder Halle hoffen. Bieling: „Schon beim Warm-Up sind die Jungs deutlich konzentrierter aufgetreten, sie waren motiviert bis in die Haarspitzen, jeder wollte die ärgerliche Niederlage von letzter Woche vergessen machen.“ Doch zunächst sah es nicht so aus, als ob der Plan aufgehen würde, nach dem ersten Viertel lagen die Domstädter mit 16:25 zurück. Den Coach ließ das jedenfalls oberflächlich kalt: „Heute hatte ich keine Bedenken, als wir im Rückstand waren.“
Immerhin ging das Vorhaben des Trainerduos auf, den Aufbauspieler der Heimmannschaft aus dem Spiel zu nehmen. „Ben und Tristan haben den ab dem zweiten Viertel praktisch aus dem Spiel genommen“, meinte Bieling nach der Partie. Die Folge war, dass die Münsteraner sich Punkt um Punkt heranscoren konnten, in der 18. Minute wechselte die Führung erstmals wieder zu den Gästen, die das zweite Viertel mit 20:7 für sich entschieden. Halbzeitstand 36:32 für den UBC.
In der Folge sahen die zahlreichen Gästefans – viele Eltern und die im Anschluss spielende U14 überzogen die Halle mit einer Heimspielkulisse – ein Spiel, in dem die Münsteraner in der Defense die großen Leute aus Haspe gut kontrollierten sowie bessere „Helpside Defense“ zeigten und in der Offense schwer auszurechnen waren. „Im letzten Viertel haben wir sogar noch einige Punkte an der Freiwurflinie liegen lassen, aber den Sieg heute haben sie die Jungs auch so verdient!“, verteilten Bieling und Braune Lob an ihre Schützlinge, die sich für ihre konzentrierte Leistung mit einem 80:72-Auswärtssieg zudem noch selbst belohnten.