(ts) Endlich wieder: Fans! Begeisterung auf den Rängen, Anlaufprobleme, am Ende Standing Ovations und ein emotionalisiertes Team und Publikum auf Ehrenrunde: Die WWU Baskets Münster liefen gegen die RheinStars Köln in der Halle Berg Fidel gemeinsam mit 1.550 Fans zur Hochform auf, spielten in Hälfte zwei begeisternden Basketball und ließen den Rheinändern im letzten Viertel keine Chance mehr. Am Ende einer besonderen Partie in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB siegten die WWU Baskets nach ausgeglichener ersten Halbzeit klar mit 93:68 (42:40).

Druck anfangs spürbar

Kurz vor der Partie erhielt Jasper Günther von BARMER-Ligavorstand Marius Kröger die Auszeichnung „Youngster der Saison 2020/21“. Der Point Guard nahm zwar anschließend Platz auf der Bank, musste aber verletzungsbedingt ebenso passen wie Kai Hänig. Gänsehaut-Atmosphäre beim Einlauf der WWU-Baskets, bevor Headcoach Björn Harmsen als erste Fünf Ryan Richmond, Cosmo Grühn, Stefan Weß, den erst 16-jährigen Joshua Sieves und Adam Touray auf das neue Parkett der Halle Berg Fidel schickte. Vor erstmals wieder großer Kulisse hatte sich sein Team viel vorgenommen, kämpfte jedoch minutenlang mit selbstauferlegtem Druck. Freie Würfe fielen nicht, die Defense war löchrig. Stark ins Spiel startende RheinStars nutzten dies in aktueller Bestbesetzung über 2:10 nach gut fünf Minuten und 10:19 (10.) rigoros. Erst kurz vor Viertelende kamen die WWU Baskets in einen besseren Rhythmus, doch der erste Abschnitt ging verdientermaßen an das Team von Simon Cote (15:19).

Münsters Topscorer mit 19 Punktgen: Stefan Weß lieferte eine starke Vorstellung gegen Köln. Foto: Christina Pohler

Knappe Pausenführung

In den zweiten zehn Minuten war der „Offensiv-Bann“ endgültig gebrochen, mit der ersten Führung nach Steal und Korbleger von Cosmo Grühn waren Mannschaft und Kulisse da (22:21, 11.). Der Gastgeber kam nun immer besser ins Laufen, hatte sich freigespielt, reboundete überlegen, der Ball ging mehrfach unter den Korb. Adam Touray und Cosmo Grühn vollendeten die Anspiele, Stefan Weß und Andrew Onwuegbuzie garnierten aus der Distanz (29:25, 13.). Abschütteln ließen sich RheinStars auf Augenhöhe bis hierhin nicht. Vier Golson-Punkte in Folge bedeuteten den letzten Führungswechsel der Partie (30:31, 15.). Münsters Topscorer Stefan Weß und Thomas Reuter (je 19 Punkte) sorgten in der Schlusssequenz der ersten Halbzeit mehrfach aus der Distanz für die knappe Pausenführung der intensiven Partie (42:40).

Starke Defense – Münster übernimmt Spielregie

Offensiv lief Münsters Spiel nun immer flüssiger. Umstellungen von Björn Harmsen in der Defensive und den Aufstellungen mit mehr Größe zogen den Kölnern spätestens nach der 48:43-Führung den Zahn (23.). Ryan Richmond und Andrew Onwuegbuzie trugen die Mannschaft von den Guard-Positionen. Stefan Weß glänzte nicht nur von draußen, behauptete sich zweifach am offensiven Brett (57:49, 28.). Hoch intensiv verteidigend ließen die WWU Baskets den RheinStars mit einer switchenden Mannverteidigungsvariante kaum Luft, nur zehn Punkte gewährten die Uni-Städter in diesem Abschnitt. Vom Publikum getragen war dann Cosmo Grühn „on fire“. Fünf Punkte in Folge, zwischendurch erzwang er einen Turnover und final platzierte er ein Klasse-Anspiel zum Buzzer auf Adam Touray: 64:52 nach dem dritten Viertel.

Hoher Basketball-IQ. Andrew Onwuegbuzie übernahm nach Ausfall Jasper Günthers Aufbauaufgaben. Foto: Christina Pohler

Emotionen pur – Heimsieg mit Gänsehautfaktor

Immer wieder wurde Münsters Defense zur Wand für die Rheinländer, phasenweise unüberwindbar für die Kölner Offense. Und vorne machten die WWU Baskets mit variablen Plays kurzen Prozess: Stefan Weß besorgte aus der Mitteldistanz die erste 20-Punkte-Führung (74:54, 33.). 18 Würfe mehr aus dem Feld kreierte das Harmsen-Team aus dem Feld als die Domstädter. In zehn Spielminuten über die Viertelpause erspielte es sich nach Richmonds Sprungwurf 25 Punkte Vorsprung (83:58, 35.). Die Entscheidung war längst gefallen, Harmsen brachte nun die 16-jährigen Youngster Paul Viefhues und Joshua Sievers aus der eigenen Nachwuchsschmiede auf das Parkett. Das Sahnehäubchen auf den letztlich klaren Sieg lieferte dann ausgerechnet Paul Viefhues als dieser seinen erste ProB-Freiwurf verwandelte. Die Stimmung explodierte, der Gänsehaut-Schlusspunkt der Partie. Strahlende Bilder waren das anschließend, auf den Rängen, auf dem neuen Parkett, eine Ehrenrunde als emotionaler Abschluss eines Spiels und der Wiedersehensfeier nach langer Zeit. „Die Stimmung war großartig“, betonte Björn Harmsen.

Erneut Heimspiel: Sonntag kommt Hamburg

Eine erneut kurze Anreise haben die WWU Baskets am kommenden Sonntag: Zum Heimspiel in der Halle Berg Fidel erwarten sie dann zur familienfreundlichen Zeit um 16.00 Uhr den ETV Hamburg. Tageskarten können ab Donnerstag, 7. Oktober, 19.00 Uhr, in verschiedenen Kategorien erworben werden (zum Ticketshop). Sportdeutschland.TV wird live aus der Halle Berg Fidel übertragen (zur Liveübertragung).

BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB
WWU Baskets Münster – RheinStars Köln 93:68 (15:19/42:40/64:52)

WWU Baskets: Richmond (17/1/7 Ass.), Viehfhues (1), Günther (DNP), Weß (19)/1, Sievers, Wezorke (4), Pahnke (1), Touray (12/9 Reb.), Onwuegbuzie (9/2/7 Ass.), Grühn (11/1/7 Reb.), Reuter (19/5).
RheinStars Köln: Golson jr. (13/1/6 Ass.), Kmeesch (10/2), Michel (7/1), Wendeler (6), Richardson (3), Schmidt (2), Blass, Schmedes (5/1), Saigge (16//4), von Seckendorf (6)

Schiedsrichter: Holger Lohmüller, Stefan Koudela
Zuschauer: 1.550 (Halle Berg Fidel, Münster)

Zu den Stimmen: „Wir haben uns gegenseitig begeistert“