Trainingsstart – Season Opener mit Fans geplant
8. August 2021Werte immer im Vordergrund
11. August 2021(ts) Die ersten Trainingseinheiten sind geschafft! Am Montag starteten die WWU Baskets mit ihrem neuen Trainer Björn Harmsen in die Vorbereitung für die kommende Saison 2021/2022. In einer Medienrunde vor dem ersten Training am Montag blickte der Headacoch gespannt auf die nächsten Wochen: „Mal schauen, wie der Zustand der Jungs ist und wie schnell sie auch lernen und wir die Inhalte voran kriegen.“
WWUBASKETS.MS fasst die wichtigsten Aussagen aus der Medienrunde mit Björn Harmsen in zwei Teilen zusammen.
Björn Harmsen im ersten Teil über …
… die Trainingsgestaltung in der Vorbereitung: „Überwiegender Schwerpunkt ist zunächst in der Verteidigung und in den konditionellen Fähigkeiten: Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Beweglichkeit. Dann mal schauen, wie der Zustand der Jungs ist und wie schnell sie auch lernen, wie wir die Inhalte voran kriegen. Für die letzten Wochen haben die Jungs einen Plan bekommen.“
… die Kaderfragen: „Zwölf Spieler sind perfekt. Das macht mir auch am meisten Spaß. Ich bin kein Freund davon, dass Spieler draußen herumstehen. Joshua Sievers ist mit hochgerückt. Mal schauen wie weit er ist, was ihm die Jugend-Nationalmannschafts-Lehrgänge gebracht haben. Dann schauen wir einfach mal die nächsten zwei Wochen, wo eventuell noch ein Loch ist.“
„Die Emotionen sind das, was es ausmacht“
Björn Harmsen
… die Zuschauer in Münster: „Die Zuschauer hier sind natürlich auch das ‚Geilste’ am Ende, wenn alles normal ist ‒ mit dieser Euphorie. Aber sie sind auch ein ganz wichtiger Faktor für den sportlichen Erfolg, sowohl bei Verpflichtungen wegen der Einnahmen, aber auch im Heimvorteil. Wenn die anderen Mannschaften wissen, es ist unglaublich schwierig hier zu spielen aufgrund der Stimmung, dann ist das etwas, was einen so auf eine Wolke heben kann, wo du über dich hinauswächst. Es kann mir keiner sagen, dass das das gleiche Adrenalin ausbringt und die gleichen Dinge, auch in Emotionen, freisetzt, wenn die Zuschauer fehlen. Die Emotionen sind das, was es ausmacht.“
… seine Art als Trainer: „Ich stehe als Trainer. Ich kann mich da mit meinen Emotionen schwer zurückhalten. Wenn ich weiß, ich komme in eine Halle, wo die Stimmung so unfassbar ist, dann setze ich mich auch hin. Wenn du halbwegs einen Einfluss haben kannst, dann bin ich schon sehr emotional dabei. Die Herausforderung des Trainers liegt dann darin, dass du in der Emotionalität eine gewisse Objektivität auch verlierst. Das darf nicht passieren. Du musst schon in der Lage sein, das einzuschätzen, was da passiert. Es ist gut, wenn du beides hast, Emotionalität und den Überblick.“
… die steigende Qualität der Testspielgegner: „Alles bis auf das Itzehoe-Spiel hatte Philipp schon vorher organisiert. Und der hat das auch super gemacht. Ich würde es genauso machen. Wenn man Dinge neu trainiert, dann will man als Trainer, dass Erfolgserlebnisse da sind. Wenn du die ersten zwei Wochen trainierst, deine Inhalte machst, spielst gleich gegen einen ProA-Ligisten und es funktioniert nichts, dann zweifeln das auch die Spieler an, sind nicht so davon überzeugt. Wenn Dinge am Anfang besser funktionieren, dann ist es auch einfacher gegen Mannschaften von weiter oben. Am Ende der Vorbereitung müssen das natürlich Härtetests sein.“
… die Doppelrolle Sportdirektor und Headcoach: „Es ist zeitlich natürlich eine größere Herausforderung. Als Sportdirektor ist deine Aufgabe, dass du viel kommunizierst, den Überblick behältst, dir viele Dinge anschaust. In den ersten zwei Wochen habe ich mich mit allen getroffen, mir die Trainings angeschaut und versucht, einen Überblick zu bekommen. Als Trainer bist du ja viel mehr drin. Du hast viel mehr Trainingsvorbereitungsarbeit, Auswertungen, Videovorbereitung, Wochenende Spiel. Das ist natürlich deutlich intensiver. Ich bin sehr gerne Trainer. Ich stehe einfach gerne in der Halle, hätte auch als Sportdirektor Einzeltraining mit Spielern gemacht. So war das vereinbart, gerade im Vormittagsbereich.“
… die Weiterentwicklung des Clubs : „Ich kann jetzt nicht in der Intensität, wie das vorher geplant war, als Sportdirektor alles so machen. Ich hoffe, dass auch Philipp weiterhin dabei ist und uns da viel helfen wird mit seiner Expertise. Und gerade auch in den Jugendbereich mit reinschaut, was für ihn aufgrund seiner Doppelbelastung Beruf und Trainer nicht so möglich war. Es wäre einfach schön, wenn wir da mehrere Leute sind, die am gleichen Strang ziehen. Es ist ja auch Philipps ‚Baby’. Ich weiß, wie sich das anfühlt. In Jena war das ja auch ‚mein Baby’.“
„Mehr Verantwortung übernehmen“
Björn Harmsen
… den Verlust dreier Leistungsträger: „Das waren super Jungs, spielerisch, als auch insbesondere charakterlich. Auch Spieler mit Führungsqualitäten, entweder in der Art und Weise wie sie gespielt haben oder wie sie kommuniziert haben. Das wird der Mannschaft natürlich immens fehlen. Ob wir das jetzt mit Ryan und Andrew kompensieren können, weiß ich nicht, müssen wir schauen, wie sich das entwickelt. Ich setze vor allen Dingen darauf, dass Spieler, die ein bisschen in der zweiten Reihe standen, mehr Verantwortung übernehmen. Ziel in jeder Sportart ist, dass man sich entwickelt. Ganz klar sind da Spieler, die vielleicht noch nicht die Führungsrolle gespielt haben. Da muss jetzt der Anspruch sein, dass sie da hereinwachsen.“
… Adam Touray: „Adam ist ein Spieler, der durch Leistung führen muss. Er wird eine wichtige Rolle im System spielen. Adam bringt alles mit was ein moderner Fünfer hat. Er ist schnell, beweglich, athletisch, kann auch was von außen machen, hat einen soliden Wurf. Er wird jetzt in einer Rolle sein, wo er sowohl einen wichtigen Teil des Angriffs als auch der Verteidigung spielt. Er trägt jetzt eine gewisse Verantwortung, das heißt, er muss in einer gewissen Art auch performen. Aber das Vertrauen kriegt er. Er hat das Potenzial. Das ist jetzt der nächste Schritt für ihn. Ich glaube, das wird er auch schaffen.“
Titelfoto: Thomas Austermann