Auftakt der Playoffs: WWU Baskets erwarten FC Bayern Basketball II
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27. März 2021(ts) Seit dreizehn Jahren ist Helge Stuckenholz Manager der WWU Baskets. Sportlich sind die anstehenden Playoffs eine große Herausforderung. Der 47-Jährige ist mit Platz drei nach der Hauptrunde der BARMER 2. Basketball Bundesliga durchaus einverstanden und ist stolz auf die Studierenden im Teamgefüge.
Im ersten Teil des großen WWUBASKETS.MS-Interviews spricht der Manager über die sportliche Situation nach Abschluss der Hauptrunde und zu Beginn der Playoffs und die besonderen Herausforderungen für die Studierenden im Kader der WWU Baskets.
Helge, die Hauptrunde ist gespielt, die Playoffs stehen vor der Tür. Wie ordnest Du sportlich unsere bisherige Saison ein?
Sportlich gesehen hatten wir eine überragende Preaseason, wo wir uns am Ende noch über den Rückkömmling Adam Touray freuen durften, was unseren Kader sehr, sehr tief gemacht hat. Für Philipp hat es das nicht immer leicht gemacht, die entsprechenden Rotationen zu finden. Denn die Spielminuten von den Spielern, die wir geholt haben – die in ihren vorherigen größeren Vereinen durchaus größere Rollen gehabt haben – sind deutlich runtergegangen. Dann ist es für einen Spieler natürlich auch schwerer, seinen Rhythmus zu finden. Und wenn es für den Individualisten schon schwerer ist, ist es gemeinsam im Kollektiv auch erst einmal schwerer.
Der Start in die Saison lief dann nicht wunschgemäß …
… Richtig, deshalb sind wir zunächst einmal ein bisschen „losgeholpert”, was aber überhaupt nicht schlimm ist. Wir haben dann einen Superlauf mit 12:2-Siegen gehabt, was überragend ist, womit wir uns wieder oben in der Tabelle fesgtesetzt haben. Gegen die Top-Teams wie Bochum hat es dann leider nicht gereicht, wobei da durchaus auch was drin gewesen wäre. Nur, da haben wir genau gemerkt, an welchen Baustellen wir noch arbeiten müssen. Da sind unseres Coaches bis jetzt dran.
Platz drei ist es nach der Hauptrunde geworden, angestrebt haben wir Platz zwei. Bist Du mit der Platzierung dennoch einverstanden?
Nach der regulären Saison geht der dritte Tabellenplatz vollkommen in Ordnung. Wir haben uns quasi mit dem zwischenzeitlichen, guten Lauf dafür belohnt, dass wir jetzt am Ende drei von vier Spielen knapp abgegeben haben und trotzdem noch Dritter geworden sind. Das ist dann okay, das ist Sport. Man kann in dieser starken Liga auch mal verlieren. Mich interessiert jetzt nicht so sehr, dass wir insgesamt acht Spiele verloren haben. Wir haben die Playoffs erreicht.
Wo stehen wir zu Beginn der Playoffs?
Um ehrlich zu sein, die drei knappen, unglücklichen Niederlagen in den letzten vier Spielen, kann man mit dem Bild einer „blutigen Nase” gleichsetzen. Ich gehe lieber mit einer „blutigen Nase” in die Playoffs, besser mit dem Wissen darum, jetzt bin ich wach, muss mich wieder beweisen, als dass man mit einem guten Lauf total zufrieden aus der Hauptrunde herausgeht und unterbewusst denkt, dass die Playoffs ein Selbstläufer werden. Wie weit das auch immer gehen mag, dann ist man eher zufrieden, das ist immer gefährlich. Jetzt können wir überhaupt nicht zufrieden sein, wie die reguläre Saison zu Ende gegangen ist. Das sorgt für eine Schärfung der Sinne. Unsere Mannschaft weiß, dass sie etwas zu beweisen hat.
Worin liegen die Unzufriedenheit und die unglücklichen Ergebnisse zuletzt begründet?
Um jetzt die „blutige Nase” wiederum kurz zu erklären, es ist ja auch so, dass wir schon in den letzten Jahren im Januar und Februar ein kleines Tief hatten. Durch die große Durchdringung von Studenten in unserer Truppe, die ja auch unsere DNA ist, ist es so, dass sie im Januar und Februar auch viele Klausuren schreiben müssen. Das hat uns schon mal in der Regionalliga den Aufstieg gekostet, weil wir da „doofe” Spiele abgegeben haben. Und da kann man der Mannschaft auch wirklich keinen Vorwurf machen. Wenn Du – gerade auch in Corona-Zeiten – zu Hause sitzt, büffelst, büffelst, Klausuren schreibst, trainierst, büffelst, büffelst, dann ist irgendwann der Kopf auch voll. Dann ist es von meiner Sicht aus auch verzeihbar, wenn die Jungs nicht immer hundert Prozent leisten können.
Können wir uns in der psychologischen Betreuung der Spieler weiter professionalisieren?
Das ist auch eine Aufgabe, die wir zukünftig anstreben müssen, best case sogar interdisziplinär mit der Uni, mit der Sportpsychologie. Wie kann man es schaffen, in diesen absoluten Belastungsphasen der Spieler sportlich zum Ende der Saison wie auch in der Ausbildung, dem Studium mit den Klausurphasen, in beide Richtungen für genügend mentale Regeneration zu sorgen, damit die Jungs auf beiden Ebenen auf höchstem Level performen können. Klausurenphasen reichen schon als Belastungen für sich, eine ProB-Saison mit den Spielen und weiten Reisen ebenso. Unsere Spieler gehen da schon ein enormes Pensum, leisten in dieser Zeit Außergewöhnliches. Wir sind durch unsere Partnerhochschule des Spitzensportes zwar auch in der Lage die eine oder andere Problemstellung zu lösen, mal eine Klausur nach Rücksprache mit dem Professor zu verschieben. Das haben unsere Spieler aber nicht gemacht, weil sie ihr Ding durchziehen. Da muss ich ehrlich sagen, da bin ich auch stolz darauf.
Wie wichtig ist der Start in die Playoffs?
Jetzt ist der ganze Klausurenkram vom Tisch, der Bluttropfen hängt unter der Nase, die „Säbel sind gewetzt” und die Playoffs fangen an. Dieser neue Playoff-Gruppen-Modus bringt mit sich, dass jedes einzelne Spiel essentiell wichtig ist. Du darfst kein Spiel verlieren. Auch wenn nach einer Niederlage noch nicht alles aus sein muss, Du willst schon gerne Erster der Gruppe werden, um Dir auch das Heimrecht für die nächste Gruppenphase zu sichern. Der alte Playoff-Modus wäre uns wahrscheinlich eher zugute gekommen, weil wir eine tief besetzte Mannschaft sind und uns auch ganz gut auf einen Gegner einstellen können. Aus „Best-of-three” zwei zu gewinnen, hätte uns voraussichtlich gut getan, weil wir auch eher mal eine Verletzung kompensieren können. Der tiefe Kader kommt uns auch jetzt allerdings zugute. Trotz der Verletzten, die wir hatten – Cosmo, Thomas, Adam oder Helge sind ausgefallen – konnten wir immer noch eine volle Truppe stellen. Dadurch, dass wir viele Spieler gerade auf den Positionen drei und vier haben, konnte immer jemand, auch auf fünf, aushelfen. Wir hoffen natürlich, mit einer gesunden Truppe in die Playoffs zu starten, wenngleich Helge Baues sehr fraglich und Adam Touray noch raus ist.