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18. Februar 2021(ts) Der UBC Münster ist in diesen Tagen 60 Jahre alt geworden. 1961 gründete der damalige wissenschaftliche Assistent, spätere Professor an der Universität Münster, Lothar Waldowski mit 13 Studenten den Basketballverein. Als Sportwart, Trainer und Präsident wirkte Gründervater Waldowski an verschiedenen Stellen des Clubs, der anschließend vom langjährigen Präsidenten Werner Bergmann geprägt wurde.
Im Interview mit WWUBASKETS.MS spricht der Präsident des UBC Münster Meinhard Neuhaus anlässlich des 60. Geburtstags des Vereins über den „Vater des Basketballs“ in Münster, jüngere Entwicklungen des Vereins und seine Hoffnung für die Zukunft des Basketballs in Münster .
Meinhard, der UBC Münster ist 60 Jahre alt geworden. Wann hattest Du Deine ersten Berührungspunkte mit dem UBC Münster?
Als 16-Jähriger hatte ich, noch in Greven wohnend, die ersten Begegnungen mit dem UBC Münster Anfang der 80er Jahre. Mit 19 wollte ich zum UBC wechseln, habe aber einen Studienplatz in Aachen gekriegt und in Herzogenrath in der gleichen Liga, der damaligen 3. Liga, gespielt.
Einer, der den UBC Münster geprägt hat, war der langjährige Präsident Werner Bergmann. Was hat er für den Verein bedeutet? Wie prägt seine Ära den Club vielleicht bis heute?
Für meine Spielergeneration, angefangen von Philipp Kappenstein mit Anfang 40 über mich bis zu einigen, die noch ein paar Jahre älter, so Mitte 50 sind, war er die zentrale Figur im Verein. Er hat auch Leute geprägt, die jetzt beim DBB in entscheidender Position sind, wie zum Beispiel DBB-Präsident Ingo Weiß, Uwe Albersmeyer, Christoph Büker und andere. Werner Bergmann hat viele zu aktiven Basketballern gemacht, indem er die Brücke geschlossen hat von Schule, Schulmeisterschaften bis zum Leistungssport und zur Regionalliga und damaligen 2. Bundesliga. Der letzte, den er angefangen hat zu begleiten, war dann Philipp Kappenstein als Mini-Basketballer.
Was machte ihn so besonders?
Er ist der Vater des Basketballs in Münster, hat als Lehrer Schulmeisterschaften eingeführt. Teilweise haben 18 Schulen die Stadtmeisterschaft ausgeführt. Das gibt es heutzutage nicht mehr in der Breite. Als der UBC dann 1966 in die Bundesliga aufgestiegen ist, ist Bergmann auch als Spieler beim UBC aktiv gewesen.
Was bedeutet der UBC Münster für Münster und die Region?
Für Münster ist der UBC einer der drei bekanntesten Sportvereine, mit dem Aushängeschild der WWU Baskets. Der UBC hat aber auch als Basketballverein eine größere Strahlkraft in andere Vereine hinein. Der Club wird in der Öffentlichkeit auch für Leistungssport durch eine enge Verbindung mit Schulen, dem Pascal-Gymnasium, dem Sportinternat, als Landesstützpunkt und mit der WWU Münster wahrgenommen, aber eben auch als Brücke zwischen Breiten- und Leistungssport. In die Region gibt es schon ein große Strahlkraft bis zum nördlichen Ruhrgebiet im Münsterland.
Wie beurteilst Du die Entwicklung der letzten zehn Jahre?
Sehr, sehr positiv. Die letzten 10 Jahre sind wir als Verein aus einem Nischensport wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gekommen. Wir haben ein stetig wachsendes Publikum, durch den Aufstieg der 1. Herren in die ProB und den Umzug in die Halle Berg Fidel, durch die beiden Leistungsmannschaften in NBBL und JBBL. Das haben wir uns immer als Ziel gesetzt, eine durchgängige Leistungsfolge von U16 bis zu den 1. Herren zu haben. Wir haben zwischendurch ein sehr schönes Zusammengehörigkeitsgefühl durch die Neujahrsturniere, Camps, das Wiedererstarken im Damen-Basketball, viele Teams. Ich kann fast durchgängig positiv von der Entwicklung berichten.
„Bei den WWU Baskets stehen viele Zeichen auf Grün.
Bezüglich der aktiven Mitglieder ist ein Jahr Pause eine Riesenprobe.“
Meinhard Neuhaus
Wenn Du zum 60. Geburtstag einen Wunsch für den UBC Münster frei hättest, welcher wäre das?
Dass wir uns stetig, behutsam und umsichtig so weiterentwickeln wie in den Letzten zehn Jahren. Werner Bergmann sagte kürzlich, es kann ja eigentlich nicht besser werden wie jetzt. Wir haben eine richtige Studentenmannschaft, wie es immer geplant war, wie der Verein heißt, wie die erste Herrenmannschaft heißt. In den Halbzeitpausen spielen die Germanisten gegen die Geografen. Es ist eine durchgängige Identifikation und Begeisterung da. Eine vernünftige Halle in der Größenordnung ist proppenvoll.
Der Basketball-Hype war vor der Pandemie in Münster groß. Die WWU Baskets müssen derzeit ohne Fans in der Liga spielen. Befürchtest Du, durch Geisterspiele Fan-Potenzial zu verlieren?
Ganz ohne Einbußen wird es glaube ich schwierig, aber grundsätzlich bin ich da nach wie vor sehr positiv, wenn man sieht, dass wir in den Einschaltquoten der Liveübertragungen sehr gute Zahlen haben. Wir sind nach wie vor Thema in der Stadt. Wir haben die Möglichkeit, zu spielen mit den WWU Baskets, zu trainieren mit dem Stützpunkt. Es stehen viele Zeichen auf Grün, dass es mit den Fans eines Tages so weiter gehen kann.
Die WWU Baskets sind die eine Seiten der Medaille. Die andere ist der Breitensport und die Jugendarbeit. Welche Sorgen hast Du, welche Probleme siehst Du auf den UBC Münster zukommen?
Bezüglich der aktiven Mitglieder ist ein Jahr Pause schon eine Riesenprobe. Die Leute, die es gewohnt waren, ganz normal zwei-, dreimal Breitensport zu machen, sind komplett aus der Routine heraus. Es gibt Frustration, weil man nicht mehr trainieren kann. Es gibt das Thema im Vorstand, wie wir das mit den Beiträgen der Mitglieder machen, die nicht mehr zahlen wollen, die sagen, jetzt habe ein Jahr nicht mehr gespielt, vielleicht mache ich auch gar nicht weiter. So etwas ist ein Problem. Bei den Fans der WWU Baskets, das sehe ich so grundsolide gewachsen, weil es ein Event ist, wo alle nach lechzen, es auch wieder wahrnehmen zu können. Da habe ich sehr große Hoffnung, dass wir da fast wieder anknüpfen können, wo wir aufgehört haben.
Wie stellst Du Dir den UBC Münster zum 70. Geburtstag vor?
Ganz locker formuliert, wünsche ich mir, dass sehr viele Münsteraner Spaß am aktiven Basketball und als Zuschauer und Fans haben.