(ts) Am 12. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB ist die Siegesserie gerissen: Bei den EN Baskets Schwelm unterlagen die WWU Baskets Münster nach fünf Siegen in Folge am Samstagabend verdient mit 86:94 (44:40). Die Uni-Städter versäumten es, sich in der ersten Halbzeit deutlicher abzusetzen, offenbarten in der Defensive über die gesamte Partie zu viele Schwächen. Am Ende stoppte die Erfahrung der Gastgeber an einem ernüchternden Abend auch die letzten Münsteraner Bemühungen, doch noch zum Erfolg zu kommen.

Stefan Weß & Co. waren in Schwelm zunächst obenauf. Foto: Markus Holtrichter

29 Punkte im High-Scoring-Viertel

Für die Münsteraner, die erneut ohne Cosmo Grühn und Adam Touray auskommen mussten, war es offensiv ein Auftaktviertel nach Maß. Headcoach Philipp Kappenstein setzte zunächst auf Jasper Günther, Marck Coffin, Malcolm Delpeche, Stefan Weß und Helge Baues. Die Münsteraner fanden schnell ins Spiel, erspielten sich nach den ersten Punkten von Malcolm Delpeche (2:2) über zwei Dreier von Marck Coffin und Stefan Weß die erste Führung (10:7, 3. Spielminute). Letzterer arbeitete gut am offensiven Brett, erhöhte auf 14:10 nach fünf Minuten. Die WWU Baskets hatten die Spielkontrolle übernommen, Helge Baues und Jan König nutzten freie Wurfoptionen per Dreier (25:18). Und als Marck Coffin nach eigenem Rebound einen Fastbreak zur 27:18-Führung abschloss, sah es zunächst nach einer Fortsetzung der starken Auftritte der Vorwochen aus. Dario Fiorentino hielt den Gastgeber mit fünf Punkten in Folge im Spiel – 29:23 nach Viertel eins.

Defenses dominieren zweites Viertel

Für die ersten Punkte im zweiten Viertel brauchten die WWU Baskets dreieinhalb Minuten, der erneut stark aufspielende Helge Baues mit Dreier und Oliver Pahnke Sekunden später nach Steal per Korbleger hielten die Münsteraner Sechs-Punkte-Führung (34:28, 14.). Schwelm beeindruckte die Gäste nun mit zunehmend aggressiverer Defense, die Schlüsselspieler Khartchenkov, Scott und Anell Alexis traten offensiv stark in Erscheinung, zwangen Philipp Kappenstein zu zwei kurzen Auszeiten in Folge bei 34:31 und 36:37 aus Münsteraner Sicht. Der Headcoach wirkte korrigierend auf Ballbewegung und defensive Intensität ein, lobte anschließend Jasper Günthers Ausgleich zum 40:40: „Good shot, nice.“ Wieder intensivere Defense seines Teams erzwang Turnover Schwelms, führte zu 2ern von Jasper Günther und Stefan Weß – 44:40 Halbzeitführung für die WWU Baskets nach defensiv geprägtem zweiten Viertel.

Jan König bestimmte Münsters Beginn der 2. Halbzeit. Foto: Markus Holtrichter

WWU Baskets mit Defenseproblemen

Jan König war nach Wiederbeginn sofort da. Münsters Topscorer der Partie, gemeinsam mit Marck Coffin (je 16 Punkte), war bis zur 54:49-Führung mit acht Punkten zur Stelle, konterte erfolgreiche Anspiele an den Korb zum starken Schwelmer Center Daniel Mayr. Schwelm wollte es wissen, vollendete nun besorgniserregend gut. Als Schwelms Topscorer „Monti“ Scott (22 Punkte) ungehindert zum Korbleger durchstach, auf 58:59 verkürzte, reagierte Philipp Kappenstein mit einer Auszeit. Danach brachten Jan König und Helge Baues die Münsteraner noch einmal auf 64:58 voran (27.). Turnover und defensive Probleme: Der Gastgeber nutzte die Gunst der Stunde, war fortan das bessere Team, gewann das dritte Viertel 27:22, ging mit einer 67:66-Führung in das letzte Viertel.

Helge Baues scheidet verletzt aus

Der seit Wochen, auch an diesem Abend formstarke Helge Baues wurde in der Viertelpause behandelt, kehrte nicht mehr auf den Court zurück. Schwelm spielte wie beflügelt, Ex-Erstligaprofi Nikita Khartchenkov seine Klasse und Erfahrung aus, nutzte Münsters „Auszeit“ auf beiden Seiten des Feldes mit drei Korberfolgen nacheinander. 73:66 für den Gastgeber. Zu viele Ballverluste in der Offensive im Schlussviertel, der Faden dieses Spiels riss ebenso wie die Siegesserie. Die Schlüsselspieler Schwelms bekam Münsters Defensive nun nicht mehr gestoppt. Scott mit zehn Punkten, Khartchenkov mit neun Punkten entschieden fast im Duett auch den Schlussabschnitt 27:20 für Schwelm. Immerhin: Den Direktvergleich sicherten sich die WWU Baskets trotz der 86:94-Niederlage nach dem 79:70-Heimerfolg vor vier Wochen hauchdünn.

Philipp Kappenstein war mit der Defensivleistung seiner Mannschaft nicht einverstanden. Foto: Markus Holtrichter

Sonntag Spitzenspiel gegen Eagles

Ab Montag bereiten sich die WWU Baskets auf das Spitzenspiel gegen die Itzehoe Eagles vor. Am Sonntag, 10.01.2021, erwarten die Münsteraner als Tabellendritter um 16.00 Uhr (live auf AISPORTSWATCH) in der Halle Berg Fidel den neuen Tabellenzweiten.

BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB

EN Baskets Schwelm – WWU Baskets Münster 94:86 (23:29/40:44/67:66)

EN Baskets Schwelm: Alexis (11), Schult (DNP), Ewald (3/1), Hollersbacher (7), Droste (DNP), Zahariev (10/1), Khartchenkov (14/1), Fiorentino (14/2), Scott (22/2), Wessel (DNP), Mayr (13)

WWU Baskets: Christophel (DNP), König, J. (16/4), Günther (14/1), Weß (10/2), König, A., Hänig, Baues (12/2), Coffin (16/2), Pahnke (6), Delpeche (11), Reuter (1), Schell (DNP)

Zuschauer: keine (Schwelm Arena)

Die Spielstatistik wird vom BALLSIDE Liveticker präsentiert.