Danke Leo! Abschied mit einem weinenden und einem lachenden Auge
21. Juli 2020WWU Baskets freuen sich auf Thomas Reuter
24. Juli 2020(ts) Beim Blick zurück gerät Leo Padberg auch kurz in Wehmut. Noch einmal die Playoffs vor 3.000 Fans zum Abschied (zur Extrameldung), das wäre es gewesen. Der 29-Jährige hat viel erlebt in seiner Laufbahn. Wenn Leo Padberg an die vergangenen vier Jahre mit den WWU Baskets zurückdenkt, dann schwärmt er von außergewöhnlichen Momenten und besonderen Beziehungen.
2016 vom ProB-Ligisten EN Baskets Schwelm nach Münster gewechselt, wurde Leo Padberg einer der prägenden Figuren des Aufschwungs der WWU Baskets. „Das war damals erst mal ein Schritt zurück in die 1. Regionalliga. Der Grund, warum ich hierher gekommen bin, mit Münster aufzusteigen und den Basketball in der Stadt voranzutreiben, wurde mehr als erfüllt“, blickt Leo Padberg auch mit ein klein wenig Stolz auf „alles in allem super vier Jahre“.
Nur drohte das „Endspiel um den Aufstieg“ 2018 beim Mitkonkurrenten Elephants Grevenbroich alle Pläne zu durchkreuzen. Und deshalb hat Leo Padberg an das entscheidende Spiel der 1. Regionalliga „besondere Erinnerungen, wo im Basketball in Münster noch nicht so ein Hype war wie heute in der ProB. Dort sind trotzdem schon gefühlt 300 Münster-Fans mitgefahren. Das war schon eine besondere Atmosphäre und ein Druck, wofür man am Ende auch spielt.“
„Die Teamchemie hier – das war schon
eine ganz besondere Beziehung.“
Leo Padberg
Der sportliche Ausgang ist bekannt. Die WWU Baskets stiegen auf. „Die Playoff-Spiele in der Folgesaison, insbesondere das entscheidende Spiel 3 um den Einzug ins Finale gegen Schwenningen mit 3.000 enthusiastischen Zuschauern, das sind Spiele, die schon ganz besonders waren“, so Leo Padberg. Der angehende Lehrer „fand es sehr cool, an dieser Entwicklung einen wichtigen Anteil zu haben, den Basketball mit den anderen wie Jan, Andrej und weiteren in Münster nach vorne zu bringen.“
Unvergessen bleiben Leo Padberg gerade deshalb auch die vielen zwischenmenschlichen Beziehungen: „Das war in Münster für mich bei den WWU Baskets etwas Besonderes. Vor dem Hintergrund, dass ich im Basketball bei meinen Clubs von Abstieg bis Aufstieg viel erlebt habe, kann ich das in der Form ganz gut einschätzen. Gerade diese Teamchemie hier mit Spielern, aber auch Trainern und natürlich auch Verantwortlichen und anderen Leuten in jeglichen Funktionen außerhalb des Teams: Das war schon immer eine ganz besondere Beziehung.“
Dann richtet er den Blick in die Zukunft: „Grundsätzlich ist es so, dass ich unabhängig vom Basketball mit meiner Freundin gerne auch in Münster bleiben wollte. So lange ich beruflich hier bleiben werde, möchte ich auch weiterhin in Münster spielen.“ Seiner Basketball-Leidenschaft wird er nun unter Christoph „Schnix“ Schneider in der UBC-Reserve frönen, nur kürzer treten: „Zweimal die Woche Mannschaftstraining, ein gutes Spiel am Wochenende zu haben, dann reicht das auch.“
Prompt fällt Leo Padberg zu seinem alten Weggefährten und zukünftigen Trainer ein weiterer Höhepunkt ein. Christoph Schneider betreute über viele Jahre das Münsteraner Hochschulteam, das mit zahlreichen Akteuren der WWU Baskets gespickt war. 2018 repräsentierte es Deutschland als amtierender Deutscher Hochschulmeister bei der Studenten-Europameisterschaft. „Die EUSA Games in Portugal hatten ein hohes basketballerisches Niveau, mit Erstligaspielern aus der Türkei. Wir hatten eine tolle Zeit in Portugal.“
Verabschieden wollte sich Leo Padberg in einem würdigen Rahmen, auf der großen Bühne in der Halle Berg Fidel. „Ich habe auch in der letzten Saison noch einen Beitrag geleistet, war am Ende richtig fit und hätte noch mal richtig Lust auf die Playoffs gehabt. Schade, dass vorher abgebrochen wurde, aber die Gesundheit geht natürlich vor.“
Alles in allem, so scheint es, hat Leo Padberg einen guten, wenn nicht den perfekten Zeitpunkt für den Abschied bei den WWU Baskets gefunden, denn er zieht glücklich Bilanz: „Mit meiner Zeit in Paderborn, da meine ich die Jugendzeit U19, war das bei den WWU Baskets schon die beste Basketballzeit, die ich je hatte.“