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16. Oktober 2017Eng war es, spannend auch. Für das Publikum super. Allein Philipp Kappenstein, Trainer der WWU Baskets, hätte liebend gern darauf verzichtet. Am Ende siegten seine Jungs dennoch gegen Düsseldorf mit 85:79.
Von Thomas Austermann – Münstersche Zeitung
Ein Extrem aushalten mussten und ein anderes genießen durften Akteure wie Besucher, ehe im sechsten Spiel der sechste Sieg der WWU Baskets angeschrieben wurde. Münster zeigte zwei völlig verschiedene Gesichter beim 85:79 (36:45) über ART Giants Düsseldorf – aber das bessere zuletzt. Und das war entscheidend an einem fulminanten Abend, der mental an die Substanz ging.
US-Kräfte spielten keine Rolle im erbitterten Duell. Die Gäste liefen ohne Reggie Cameron auf, der nicht mehr zum Team gehört. Nur sieben Minuten wirkte Baskets-Aufbau Brandon McGill mit, der von Schmerzen gepeinigt raus musste. Eine Muskelentzündung im Hüftbereich muss untersucht werden. Was Tim Kosel (18) über 22 Minuten und sein Back-up Nico Funk (16) über neun Minuten leisteten, war bemerkenswert gut. Kosel trägt die Verantwortung konzentriert und mit einer großen Portion Coolness. Funk ist flink und rotzfrech.
Weder diese Tugenden noch irgendeine andere boten die Baskets zwei Viertel lang, auch wenn Andrej König mit einem Dreier eröffnete. Die Landeshauptstädter warfen motiviert alles rein und brachten die litauischen Klasse-Werfer Paulius Kleiza und Dainius Zvinklys durch den 35-jährigen Sebastian Rathjen in Positionen, von denen aus sie nahezu ungestört treffen durften. Münster sah zu, bekam keinerlei Zugriff und agierte offensiv nur bruchstückhaft.
„Wir kassieren 14 Punkte in drei Minuten“, sah Trainer Philipp Kappenstein fassungslos zu. Aber nicht ratlos. In der Halbzeit setzte es eine deutliche Ansprache, die wohl mehr ein Appell war. „Zum dritten Mal in Folge führen uns die Außen des Gegners vor. Das geht gar nicht“, legte der Coach den Finger in die Wunde. Er packte die Seinen bei der Ehre. Jetzt drehte die startenden Fünf auf.
Jan und Andrej König, Kai Hänig, Leo Padberg sowie Kosel agierten wie ausgewechselt, nämlich überaus aggressiv in der Manndeckung und offensiv mit konsequentem Miteinander. „Überragende fünf Minuten“ sah Kappenstein, als die bissigen Baskets auftrumpften und per 15:0-Lauf das Ding drehten. Düsseldorf traf fünf Minuten lang nicht. Der kraftraubende Elan war auf dem Niveau nicht durchzuhalten, aber mehr als Hoffnungsschimmer erreichten Kleiza, der sieben Dreier setzte, und Co. nicht.
Andrej König nahm dem Besten der Gäste den Raum und nervte ihn unablässig. Münster musste konzentriert bleiben. Andrej König ragte mit 22 Punkten auch offensiv heraus bei einer Quote von 89 Prozent. „Das war eine echte Teamleistung nach dem Wechsel. Wir müssen uns alles erarbeiten“, sagte Kappenstein – merklich erleichtert.
Punkte WWU Baskets: A. König (22), Goolsby (13), J. König (12), Padberg (11), Wess (10), Hänig (8), Kosel (6), Woltering (2), Massing (1)
Foto: Christina Pohler