Erstes Heimspiel für UBC/SCM Baskets Münsterland
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21. Oktober 2016Es war nicht das schönste Spiel der Saison, das die WWU Baskets Münster beim 63:51 gegen die Telekom Baskets Bonn II ablieferten. Doch defensiv arbeitete der Spitzenreiter überragend und fuhr damit den fünften Saisonsieg ein. – Von Thomas Austermann, Westfälische Nachrichten.
Der Erste guckt weiter auf die Verfolger herunter: Auch das dritte Heimspiel gewannen die WWU Baskets Münster in der 1. Regionalliga und sorgten beim spielerisch dünnen 63:51 (27:19) gegen die junge wie athletische Zweite der Telekom Baskets Bonn für einen Saisonrekord. Nie zuvor erlaubte ein Gewinner dem Verlierer so wenige Punkte wie am Samstag.
Münsters großes Plus kam einmal mehr zum Tragen. Die auf neue Aggressivität und Flexibilität trainierte Truppe kniet sich rein und gönnt dem Konkurrenten herzlich wenig Spielraum. Die Verteidigungsarbeit war „wieder überragend“, wie Trainer Philipp Kappenstein die tauglichen und zur Maloche bereiten Kämpfer lobte. „In der Abwehr entscheidet man einen solchen Tag. So ein Spiel gewinnt man nur in der Defensive.“ 66,5 Punkte lässt Münster im Schnitt nur zu und schreibt sich das aktuell als Ligabestwert in die Zwischenbilanz.
Dass die WWU-Mannen grundsätzlich auch die meisten Punkte erzielen, nämlich im Schnitt 87, war dieses Mal nicht erkennbar. Denn mit dem Ball in der Hand haperte es von Anfang an. Die meisten der ersten Pässe landeten beim Gegner. Das Spiel der nominierten ersten Fünf funktionierte nicht. Es mangelt an Sorgfalt, Rhythmus und Elan. „Das war schlampig, wie wir die Bälle weggeworfen haben. Da geht unsere Defensivleistung in der Betrachtung ja fast unter“, rätselte Kappenstein.
Er beriet sich immer wieder mit seinem Co-Trainer Christoph Schneider, aber ausnahmsweise sorgten Wechsel in der Besetzung nicht für eine grundlegende Veränderung des Stils. Die Bonner, die in Ermangelung bulliger Center die versierten Flügelspieler unters Brett schickten, blieben stets dran. Der auch defensiv imponierend starke US-Amerikaner Anye Turner (18 Punkte) spielte über stolze 37 Minuten eine wichtige Rolle im System der Gäste, die offensiv auf gute Werfer setzen mussten und des Gegners Aufbau wiederholt aggressiv attackierten.
Mit 12:8 gewann Münster das minimalistische und von Fehlern im Zusammenspiel geprägte zweite Viertel. Danach ging Bonn erstmals in Führung (34:33), aber zwei Dreier von Jan König und einer von Andrej König, der seinen Saisoneinstand feierte, besorgten einen knappen Vorsprung. Andrej König stellte sich auch immer erfolgreicher Turner in den Weg, Münsters Center Kai Hänig kam kaum zum Wurf, ackerte aber innen enorm. Kappenstein lobte seine „Bereitschaft, die Drecksarbeit zu machen“. Gerrell Martin, der die mit Abstand meisten Würfe setzte (22) und Punkte machte (26), sowie der durch die Abwehr preschende und an der Freiwurflinie sichere Anselm Hartmann sorgten für eine Zwölf-Punkte-Führung (54:42) – das war die Vorentscheidung.
WWU Baskets : Martin (26/4 Dreier), Hartmann (11), J. König, A. König (je 8/2), Hänig (4), Kunel, Padberg, Woltering (je 2).