Zweite Niederlage der U15w in dieser Saison
18. Januar 2016Gutes Spiel der U12 ging verloren
18. Januar 2016Gretchen König verpasst kein Spiel des Enkels Jan
Käsebretzel in der Halbzeitpause? – Nein! Gretchen König hat ihr Butterbrot und geschnittene Apfelstücke immer in der Handtasche, wenn Enkel Jan mit den WWU Baskets Münster in der Unihalle antritt. Bei jedem Heimspiel ist die Oldenburgerin dabei und schaut auf das Spielgeschehen mit einigem Sachverstand.
Gretchen König ist 93 Jahre alt und verfolgt die Basketballkarriere ihres Enkels seit dieser mit sechs Jahren in Oldenburg damit begonnen hat. Das sind jetzt bereits 16 Jahre. „Die Heimspiele unserer Kinder hat sie nie verpasst und so schnell die Regeln des ihr bis dahin fremden Sports erlernt“, berichtet Sohn Günter König, der mit seiner Mutter regelmäßig zu den Spielen nach Münster und in erreichbarer Nähe reist. Die Spielpläne von Jan und seiner Schwester Vera, die für Göttingen in der zweiten Liga spielt, kennt sie auswendig und versucht, so oft wie möglich aus Oldenburg zu den Spielen zu kommen.
Seit Jan König beim UBC Münster spielt, sind die Fahrten zum Horstmarer Landweg ein zweiwöchentliches Highlight für Gretchen König. Fast alle Fans des münsterischen Clubs kennen sie inzwischen, denn sie sitzt immer direkt am Spielfeldrand, richtig nah dran am Geschehen. Damit sie es in der Halle bequemer hat als auf der harten Tribüne ohne Rückenlehne, sorgt Marco Lenz, Betreuer der WWU Baskets Münster, stets dafür, dass ein Stuhl für sie bereit steht.
Sehr gerne hat sich Gretchen König auch die Hallenzeitung „Home“ zu den Heimspielen der beiden vergangenen Spielzeiten mitgenommen und später sorgfältig zu Hause studiert. So war sie über Akteure, Vereinsgeschehen und Spiele stets gut informiert. „Sie bedauert sehr, dass es die Hefte nicht mehr gibt“, sagt Günter König. Vor den anstehenden Begegnungen schaut sie immer nach, wie die Mannschaft bisher gegen den Kontrahenten gespielt hat.
Das Team des UBC gefällt Gretchen König ausgesprochen gut, „weil das alles nette Jungs sind, die sich gut verstehen“, sagt sie und wünscht dem Team viel Erfolg und Spielfreude. Die Stimmung in der Unihalle sei immer wieder ein Erlebnis. Und sollten die Trommeln mal zu laut sein, wird das Hörgerät ausgeschaltet. Bei den Siegen freut sie sich riesig. Bei einer Niederlage bleibt sie realistisch und dann heißt es: „Kann ja nur einer gewinnen“. Manchmal kommt aber auch durchaus ein Kommentar dazu, wer im Rebounding die bessere Mannschaft war – und das ist ja ganz überwiegend der UBC mit seinen WWU Baskets.
Gretchen König pflegt ihre Rituale zu den Spielen. Die Ausflugsverpflegung in Form der Stulle gehört dazu. Vor dem Spiel wird außerdem so rechtzeitig angereist, dass noch ein Cappuccino getrunken werden kann. Und Enkel Jan kann sich auch jedes Mal freuen: Oma Gretchen hat für ihn selbstgebackenen Apfelkuchen mit. Den gibt es allerdings erst nach einer kritischen Spielanalyse.
(Text: Gunda Klöpping, Foto: Günter König)